Düsseldorf Zwei Kandidaten für Bonin-Nachfolge

Düsseldorf · CDU-Mann Florian Hartmann soll als neuer Dezernent im Gespräch sein.

 Gregor Bonin war ins Mönchengladbacher Rathaus gewechselt.

Gregor Bonin war ins Mönchengladbacher Rathaus gewechselt.

Foto: Bretz

Einer der wichtigsten Beigeordneten-Posten im Düsseldorfer Rathaus, die Stelle des Bau- und Planungsdezernenten, ist nach dem Wechsel von Gregor Bonin (CDU) nach Mönchengladbach seit drei Monaten vakant. Sie soll nach dem Willen von Oberbürgermeister Thomas Geisel in der März-Sitzung des Stadtrats neu besetzt werden. Der Kreis der zahlreichen Bewerber, die nach der Ausschreibung der Stelle Interesse gezeigt haben, ist nach Informationen unserer Redaktion auf nur noch zwei Kandidaten reduziert worden. In wenigen Tagen sollen sie den Ampel-Spitzen von SPD, Grünen und FDP persönlich vorgestellt werden. Auch die CDU ist diesmal enger in das Verfahren eingebunden. Sie hatte auf das Vorschlagsrecht bei der Wiederbesetzung gepocht - soll aber mit einem ersten Vorschlag gescheitert sein.

Eingeschaltet in das Verfahren ist Angaben aus dem Rathaus zufolge ein Personalvermittler aus Hamburg. Über die "Short List" der aussichtsreichen Bewerber wird weitgehend Stillschweigen gehalten. Die Zahl der Auserwählten soll zunächst auf fünf, später auf drei eingegrenzt worden sein. Inzwischen soll nur noch ein Duo im Rennen sein. Einer der beiden Kandidaten ist gut informierten Kreisen zufolge Florian Hartmann, ein Christdemokrat aus der Bezirksvertretung 5: Er ist nicht Stadtplaner oder Architekt, sondern Jurist - und gilt als ausgewiesener Experte für Baurecht.

Beim zweiten Favoriten herrscht höchste Geheimhaltung, der Kreis derer, die im Rathaus den Namen kennen ist klein, es ist bereits von "dem Phantom" die Rede. Offenbar will sich Geisel diesmal ersparen, dass es zu peinlichen Indiskretionen wie bei der Suche nach einem Nachfolger für Rheinbahn-Chef Dirk Biesenbach kommt. Damals waren über Wochen öffentlich mehrere Bewerbernamen kursiert, auch der von Michael Clausecker, der es am Ende geworden ist.

Fest steht, dass der Nachfolger von Gregor Bonin an der Spitze des Planungsdezernats hoch qualifiziert sein muss: Stadtplanung und Bauen sind in Düsseldorf von zentraler Bedeutung. Nicht nur wegen des Umbaus der Innenstadt, auch wegen der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen dem dringend notwendigen Wohnungsbau und dem Erhalt von Frei- und Grünflächen zu wahren. Erfahrungen im Bereich Wohnen war auch zentraler Bestandteil der Stellenausschreibung.

Es ist deshalb davon auszugehen, dass der Kandidat bereits Projekte wie Umwandlung von sozial problematischen in moderne Quartiere vorzuweisen hat. Gehandelt wurde deshalb auch schon der Leiter des Bonner Planungsamts, der mit dem Projekt "soziale Stadt Neu-Tannenbusch" genau ins Profil passen würde - er ist aber jenseits der vorgeschriebenen Altersgrenze für neu zu wählende Beigeordnete.

(dr)
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