Kolumne Auf Ein Wort Zeit, um wieder hören zu lernen

Düsseldorf · Wie oft waren Sie schon auf dem Weihnachtsmarkt? Alleine, mit Arbeitskollegen oder mit Freunden? Am Rathaus bei der großen Tanne oder auf dem 'Schwabenmarkt' am Schadowplatz? Haben Sie die Weihnachtseinkäufe schon geschafft? Oder macht Ihnen das wie mir immer Stress? Manchmal ist mir das alles zu viel...

Wahrscheinlich kennen Sie das: Wenn man in Deutschland an einen Bahnübergang kommt, findet man dort das Andreaskreuz. In Kanada, wo ich in Urlaub war, kann man an einem Bahnübergang mit einem solchen Schild zusätzlich folgenden Text lesen: Stop - Look - Listen- Main Line. Die Sprache des Schildes ist knapp und deutlich. Und ich hatte die Idee, dass es kaum eine knappere Zusammenfassung dessen gibt, worum es eigentlich in der Advents- und Weihnachtszeit geht.

Stopp mal! Komm zur Ruhe! Lass dich mal von deinen Gedanken einholen! Lauf nicht weg vor dir, vor dem Augenblick, mit all den vielen Aktionen. Und wenn du zur Ruhe gekommen bist, dann sieh dich um. Schau dir dein Leben an und das der Menschen um dich. Vielleicht merkst du, dass du, obwohl du sehend bist, oft blind warst. Die Not, die deine Mitmenschen und auch dich selbst bewegt, gar nicht gesehen hast. Lass dir helfen beim Sehen durch den, zu dessen Kreuz du aufschaust. Look!

Höre auf die Sprache in den Dingen, in dir selbst, in den Ereignissen, im Schweigen. Vielleicht merkst du, dass du viel öfter gemeint bist, als dir bewusst ist. Wenn Gott schweigt, kann das an deiner Taubheit liegen, an all dem Lärm um uns alle herum. Man braucht eine Zeit, um wieder das Hören zu lernen, um hellhörig zu werden. Listen!

Main-Line. Bei all dem geht es um die Hauptstrecke, um das, worauf es ankommt, um die große Linie für mein Leben, um den Weg, der Zukunft hat. Es geht um Gott und die Welt und deshalb auch um dich und mich. Advent bietet die Chance, das immer wieder neu entdecken.

Stop-Look-Listen. Eine gesegnete frohe Zeit bis Weihnachten.

(RP)
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