Düsseldorf Wo Mustang-Käufer sich Träume erfüllen

Düsseldorf · Felix Trox betreibt in einem kleinen Autosalon an der Glockenstraße die "Canadian Car Company". Im Mittelpunkt seines Interesses und dem seiner Kunden: der legendäre Ford Mustang.

Ein Liebhaber von schnellen Flitzern war Felix Trox schon immer. "Auto war das erste Wort, das ich aussprechen konnte", sagt er. Sein beruflicher Werdegang nahm aber zunächst eine ganz andere Richtung: Kaufmännische Lehre, BWL-Studium, Anstellung bei Nokia. "Da fehlte mir dann irgendwann die Perspektive", so der 47-Jährige, der 2003 bei einem Bekannten, ursprünglich ein Goldschmied, in das Geschäft mit Autos einstieg. Das hatte nur ein kleines Ladenlokal an der Ratinger Straße, dafür aber einen großen Namen: "Canadian Car Company".

"Wir waren zum einen auf den Vertrieb von Fahrzeugen spezialisiert, die aus Kanada importiert wurden, traten aber auch als Vertragshändler von Yamaha-Jetskis auf", erklärt Trox. Sein Partner verlor schon bald die Lust an der Branche und öffnete ein Atelier an der Kö. Trox machte weiter und zog 2004 an die Glockenstraße, wo er fortan den Import mit einem kleinen Autosalon verband. Seitdem hat er einen festen Einkäufer von neuen oder kaum gebrauchten US-Cars in Florida, der Name des Unternehmens blieb aber trotzdem. "Nur die Jetski-Sparte habe ich abgestoßen, da fehlte mir ein wenig die Affinität zu", blickt der Geschäftsmann zurück.

Chevrolet Camaro, Dodge, Chrysler und Pick-up, vor allem aber den legendären Ford Mustang, Inbegriff des amerikanischen "Muscle-Cars", vertreibt Trox, rund 50 davon im Jahr - als "One-Man-Show", wie er sich ausdrückt. "Nicht alles, was der amerikanische Markt hergibt, kann man in Deutschland jedoch auch auf die Straße bringen, da setzt der Tüv Grenzen", berichtet Trox von seinen Erfahrungen.

Bezahlbar seien die wegen der in den USA zum Teil großen Distanzen, die zurückzulegen sind, sehr zuverlässigen Autos allemal, so der Unternehmer: "Ein drei Jahre alter Mustang mit sechs Zylindern, der 80 000 Kilometer gefahren ist, kostet vielleicht 20 000 Euro, ein Neufahrzeug mit acht Zylindern 40 000 Euro", nennt er Beispiele und fügt hinzu: "Sicher sind US-Fahrzeuge speziell, man darf halt nicht Äpfel mit Birnen vergleichen."

Dass die Autos aus Nordamerika alle Spritfresser seien, ist für Trox reines Klischeedenken: "Ein Sechs-Zylinder-Mustang mit 3,7 Litern Hubraum verbraucht bei einer gemäßigten Fahrweise elf bis zwölf Liter auf 100 Kilometer, einer mit acht Zylindern und fünf Litern Hubraum zwölf bis 13 Liter."

Für einen typischen Mustang-Käufer sei das ohnehin alles nebensächlich. "In der Regel verwirklichen diese Kunden sich einen Traum, den sie Jahrzehnte mit sich im Herzen herumtragen", erzählt Trox. So weiß er von einem Mann, der als Zehnjähriger erstmals in Texas war, sich dort in einen roten Mustang verliebte und nun, mit Mitte 50, endlich in seinem Laden die Autoschlüssel übergeben bekam. "Seine Augen waren feucht", so Trox.

Ähnliches muss wohl für Markus Lüpertz, seinem prominentesten Kunden in den vergangenen zehn Jahren, gegolten haben. "Ein Mitarbeiter von ihm, wie sich später herausstellte, schlenderte immer wieder am Laden vorbei und schaute sich in aller Ruhe die Wagen an. Eines Tages kam er endlich rein und kaufte für seinen Chef einen Mustang."

(RP)
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