E Willkommen in der Wirklichkeit

Düsseldorf · arne.lieb@rheinische-post.de

Das Auto ist in Düsseldorf mit Abstand das wichtigste Verkehrsmittel. Seit ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge droht, überschlagen sich Politik und Interessensverbände aber mit ihren Sympathiebekundungen für die Verkehrswende: Möglichst schnell, so heißt es, sollen vor allem Berufspendler zum Umstieg motiviert werden. Nun sorgt die Rheinbahn selbst für den Dämpfer: Das System ist für Zehntausende neue Fahrgäste nicht ausgelegt. Das Auto wird auf absehbare Zeit seinen Rang behalten.

Das zeigt, wie die neue Bundesregierung dem verkehrsbelasteten Düsseldorf wirklich helfen kann. Nicht durch kostenfreie Fahrten, sondern durch Geld für einen Ausbau des Netzes. Nur durch mehr Kapazität, attraktive Verbindungen und eine schnelle Taktung lassen sich Fahrgäste anlocken - und auch transportieren, ohne dass sie sich fühlen wie in einer Sardinendose.

Davon unabhängig müssen die Ticketkosten zur Disposition gestellt werden. Es mag ja sein, dass Bahnfahren schon viel günstiger als ein Auto ist. Aber das System ist unübersichtlich, ungerecht und aus Sicht vieler Nutzer zu teuer. Daran müssen die Verkehrsverbände arbeiten.

(RP)
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