Königsallee Düsseldorf Wieder Überfall auf Juwelier - Großfahndung läuft

Düsseldorf · Am Dienstagmittag ist der Juwelier Blome auf der Königsallee erneut überfallen worden. Zwei Täter kamen in das Geschäft, einer zückte eine Waffe. Beide griffen mehrere teure Uhren aus der Schaufenster-Auslage. Anschließend flüchteten die Täter auf einem Motorroller, der wenig später auf der Immermannstraße gefunden wurde. Es läuft eine Großfahndung.

 Den Roller, den die Täter zur Flucht benutzt haben sollen, fand die Polizei an der Immermannstraße.

Den Roller, den die Täter zur Flucht benutzt haben sollen, fand die Polizei an der Immermannstraße.

Foto: RPO Stahl

Zwei Männer überfielen heute Mittag ein Juweliergeschäft an der Königsallee und erbeuteten mehrere hochwertige Uhren aus der Auslage. Anschließend flüchteten die Räuber auf einem Motorroller. Dieser konnte im Zuge der Fahndung auf der Immermannstraße aufgefunden werden.

Wie die Polizei mitteilt, betrat gegen 11.25 Uhr zunächst nur ein Mann das Geschäft und ließ sich eine Uhr zeigen. Kurz nach ihm betrat ein zweiter Mann den Laden. In diesem Moment zückte der bisher als Kunde getarnte Täter seine Waffe und hielt so das Verkaufspersonal in Schach.

Dann griffen die Täter mehrere hochwertige Uhren aus der Auslage. Zuvor hatten sie bereits vergeblich versucht, eine Vitrine mit einem Hammer einzuschlagen. Mit ihrer Beute flüchteten die beiden aus dem Juweliergeschäft und setzten ihre Flucht auf einem Motorroller fort.

Bei der Großfahndung unter Beteiligung eines Hubschraubers stießen die Polizeibeamten an der Immermannstraße auf den Roller. Das an dem Zweirad angebrachte Kennzeichen war wenige Tage zuvor in Düsseldorf gestohlen worden. Die Untersuchungen zu dem Zweirad dauern an.

Derzeit werden Zeugen des Vorfalls im Polizeipräsidium befragt. Ob der Überfall im Zusammenhang mit ähnlichen Taten steht, wird momentan untersucht.

Die Polizei sucht weitere Zeugen

Beide Täter werden als etwa 1,85 Meter groß und circa 20 bis 30 Jahre alt beschrieben. Der erste Mann mit kräftiger Statur trug einen dunklen Hut mit einem auffallend hellen Hutband. Weiter war er mit einem dunklen Sakko, hellen Hemd und einer Krawatte bekleidet. Sein Komplize trug ein Cappy mit Ohrenschutz auf dem Kopf. Er hatte einen Bart sowie eine Brille. Bekleidet war er mit einer dunklen Strickjacke. Wahrscheinlich hatten die Täter eine Plastiktüte dabei.

Die Polizei richtet sich nun mit folgenden Fragen an die Öffentlichkeit:

Wer hat die beiden Täter auf ihrer Flucht gesehen und kann Hinweise geben?

Wer hat das Abstellen des Rollers an der Immermannstraße (zwischen Kreuzstraße und Oststraße) beobachtet und kann Angaben zu dem weiteren Fluchtweg bzw. Fluchtfahrzeug der Täter machen?

Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0211-8700 entgegen

Ermittlungen werden in Köln gebündelt

Die Ermittlungen zum Raub auf das Juweliergeschäft Blome werden zudem mit denen zum Überfall auf einen Kölner Juwelier zusammengelegt. In der gemeinsamen Ermittlungskommission wird die Kölner Polizei federführend sein. Das hat die Staatsanwaltschaft am Montag entschieden.

So geht man davon aus, dass die Überfälle im September auf der Kölner Hohe Straße und vorvergangene Woche auf der Düsseldorfer Königsallee von denselben Tätern begangen wurden. Für Wirbel sorgte am Wochenende auch, dass einer der Täter offensichtlich noch einmal bei Blome aufgetaucht ist. Die Angestellten ließen ihn allerdings nicht in den Laden, sondern verständigten die Polizei, die den Mann aber nicht fassen konnte.

Branchenintern wird bereits vor den Räubern gewarnt, sie gelten als gefährlich und unberechenbar. "Dass einer von ihnen sich nun noch einmal in Düsseldorf blicken ließ, zeugt entweder von dummer Dreistigkeit oder von großer Abgebrühtheit", sagt etwa Martin Winkel vom Internationalen Juwelierwarndienst. Das Verhalten der Täter zeige auf jeden Fall, dass sie sehr unter Druck stehen, sagt der Experte. Es sei auch unüblich, dass sich die Täter so lange hier aufhielten, alles spreche dafür, dass sie vor Ort vernetzt seien.

Üblicherweise kämen Juwelierräuber nur für den Raub aus ihren Heimatländern nach Deutschland, ein Resident baldowert vorher den Laden aus und organisiert die Flucht. Die meisten Raubüberfälle seien auch Auftragsarbeiten. Da gehe es um ganz bestimmte Marken. Das scheine bei diesen anders zu sein.

(chst)
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