Düsseldorf Wie Uni-Architektur die Stadt schmückt

Düsseldorf · Ein Bildband zeigt, wie sehr die Hochschule seit ihrer Gründung vor 50 Jahren das Stadtbild prägt und - auf den zweiten Blick - auch ziert.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel und Uni-Rektorin Anja Steinbeck vor dem repräsentativen Stadtpalais von 1896/97 am Schadowplatz, das die Hochschule inzwischen nutzt. Auch das Gebäude wird im Buch vorgestellt.

Oberbürgermeister Thomas Geisel und Uni-Rektorin Anja Steinbeck vor dem repräsentativen Stadtpalais von 1896/97 am Schadowplatz, das die Hochschule inzwischen nutzt. Auch das Gebäude wird im Buch vorgestellt.

Foto: andreas Bretz

So manch eine Schönheit offenbart sich einem erst auf den zweiten Blick. Auf die Architektur der Heinrich-Heine-Universität trifft das auf jeden Fall zu. Ein Traum in Beton, denkt man beim Anblick der vielen grauen Gebäude auf dem weiträumigen Areal vor den Toren der Stadt. Campus-Tristesse eben, wie an vielen anderen Hochschulen des Landes, die in den 1960er und 1970er Jahren erbaut wurden. Doch die Architektur der Hochschule, die sich nicht nur auf den Campus erstreckt, ist mehr als eine Konzentration von Beton und Stahl: Sie hat eine ganz eigene Anziehungskraft und visuelle Sprache, fügt sich ein in die Gesamtentwicklung der Stadt - und manchmal schmückt sie sie auch.

Das zeigt ein Buch, das im Greven-Verlag erschienen ist. Ulrich von Alemann, der der Hochschule unter anderem als Prorektor über viele Jahre verbunden war und auch für das Festprogramm der Hochschule zum 50-jährigen Bestehen in diesem Jahr verantwortlich ist, und Florian Monheim, ein Architektur-Fotograf, zeigen in vielen Farbfotos und Texten, wie sehr die Architektur der Hochschule das Stadtbild seit ihrer Gründung prägt und teilweise eben auch ziert.

Letzteres trifft auf das "Haus der Universität" am Schadowplatz 14 zu, in dem gestern Oberbürgermeister Thomas Geisel und Uni-Rektorin Anja Steinbeck das Buch "Düsseldorf und die Heinrich-Heine-Universität" vorgestellt haben. Das Stadtpalais von 1896/97 beeindruckt mit seiner monumentalen Sandstein-Fassade im Stil des Historismus und soll mit seiner Lage im Stadtzentrum zeigen, dass die Hochschule auch geografisch und in der öffentlichen Wahrnehmung in den Mittelpunkt gerückt ist. Der Bildband solle Hochschule und Stadt näher zusammenbringen, sagte Geisel. "Dieser Bildband soll Stadt und Universität vereinen", sagt Autor Ulrich von Alemann.

Das Buch zeigt auf 128 Seiten und in 136 Fotos Parallelen und Gemeinsamkeiten zwischen Uni und Stadt. Da ist zum Beispiel das verglaste, schicke Oeconomicum-Gebäude für die Wirtschaftsarchitekten auf dem Campus, das Star-Architekt Christoph Ingenhoven entwickelt hat, auf den wiederum die Idee zum Großbauprojekt Kö-Bogen zurückgeht. Auf dem Campus finden sich Jugendstilhäuser, elegante und weniger elegante Stahl- und Glasbauten. Eben so wie im gesamten Stadtgebiet. Skulpturen von Bert Gerresheim stehen auf dem Campus vor der Stadt, aber auch vielerorts in der Stadt.

Hinter der oft rauen Schale vieler Hochschulgebäude versteckt sich oft ein schöner Kern, manchmal sogar ein Schatz wie ein Wandbild von Roy Lichtenstein im Gebäude der Medizinischen Fakultät. Doch vieles offenbart sich einem eben erst auf den zweiten Blick.

(semi)
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