Düsseldorf Wer soll das bezahlen?

Düsseldorf · arne.lieb@rheinische-post.de

Dass ausgerechnet die Stadt mit dem Königsallee-Image das Kiffen legalisieren will, hat Düsseldorf mehr Beachtung gebracht als jedes andere Projekt in der Kommunalpolitik. Der Einstieg der Heine-Uni ist der erste Schritt dazu, dass aus dem Vorhaben wirklich etwas werden könnte. Düsseldorf kann das Cannabis-Verbot nur umgehen, indem es eine wissenschaftliche Studie anmeldet. Dass die Universität dafür ihren Namen und ihre Kompetenz einbringt, erhöht die Chancen. Am Ende könnte das Projekt auf diese Weise wirklich etwas bringen: die Antwort auf die umstrittene Frage, ob eine kontrollierte Abgabe von Cannabis die Gefahren für Konsumenten verringert.

Die entscheidende Frage bleibt aber, wer dieses Experiment eigentlich bezahlen soll. Interessenten stehen nicht Schlange: Noch immer gibt es keinen Geldgeber für die Anschubfinanzierung. Wer soll dann für die Studie mit bis zu einer Million Euro aufkommen? Es ist richtig, dass die Stadt dafür nicht zahlt, sie hat drängendere Projekte zu stemmen. Gut möglich, dass die Aufregung um das Cannabis-Projekt umsonst war.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort