Düsseldorf Weniger Personal für Museen und Kulturamt

Düsseldorf · Die Kultur soll mit erheblich weniger Mitarbeitern auskommen - vor allem durch mehr Zusammenarbeit.

Die Zahl der Mitarbeiter im Kulturamt und in den Spezialmuseen soll bis 2020 um rund zwölf Prozent reduziert werden. Das haben Kulturdezernent Hans-Georg Lohe und die Wirtschaftsberater Bülow & Consorsten jetzt den rund 150 Beschäftigten bei einer Versammlung mitgeteilt. Der Abbau gehört zu dem Programm "Verwaltung 2020", mit dem Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) etwa ein Fünftel der rund 10.000 Stellen bei der Stadt einsparen will.

Um das Ziel zu erreichen, raten die Projektberater vor allem zu mehr Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Instituten, greifen also einen Vorschlag auf, der in der Politik bereits seit Jahren intensiv diskutiert wird. Die Spezialmuseen (Film-, Goethe- Hetjens-, Stadt-, Schifffahrt- und Theater-Museum, Heine-Institut, Mahn- und Gedenkstätte, Restaurierungszentrum, Stadtarchiv) sollen etwa Hausmeister und Schließdienst gemeinsam nutzen, auch die Verwaltung soll zentralisiert werden. Die wissenschaftlichen und pädagogischen Mitarbeiter sollen sich dadurch "verstärkt" auf ihre inhaltlichen Kernaufgaben konzentrieren können, hieß es im Kulturausschuss auf Anfrage der CDU.

In das Konzept waren Vorschläge der Führungskräfte und die Ergebnisse eines Workshops eingeflossen - nicht zu verwechseln mit den ebenfalls laufenden Workshops für den Kulturentwicklungsplan, der aber vor allem Leitlinien für die inhaltliche Weiterentwicklung der Institute bringen soll. Die Verwaltung soll aus den Ergebnissen der unterschiedlichen Prozesse konkrete Pläne fassen und dem Stadtrat vorlegen.

Einen neuen Plan gibt es für das Theatermuseum: Es soll nach den Plänen auch organisatorisch seine Eigenständigkeit einbüßen und mit dem Stadtarchiv zusammengelegt werden. Es war bereits klar, dass das Museum für darstellende Künste seinen langjährigen Sitz im Hofgärtnerhaus räumen muss und in das neue Bibliotheksgebäude am Konrad-Adenauer-Platz 1 einzieht Es soll in "Dumont-Lindemann-Archiv" umbenannt werden und keine eigene Ausstellungsfläche mehr erhalten. Allerdings heißt es, das pädagogische Angebot solle erhalten werden, außerdem sollen freie Theatergruppen weiter Flächen für Veranstaltungen buchen können. Weitere Zusammenlegungen "werden in Erwägung gezogen", heißt es. Bereits seit 2011 ist das Schifffahrtsmuseum organisatorisch ans Stadtmuseum angedockt.

Mit dem Projekt "Verwaltung 2020" will Thomas Geisel auf den demografischen Wandel und den drohenden Mangel an Fachkräften reagieren und zugleich deutlich Kosten sparen. Alle Bereiche der Verwaltung werden dabei durchleuchtet.

(arl)
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