Düsseldorf Weniger Geld für Sportplätze

Düsseldorf · Viele Sportvereine warten auf eine Erneuerung ihrer Anlagen, drei können sich für 2016 freuen. Außerdem werden einige verschlissene Plätze geflickt. Die Investition ist allerdings geringer als in den Vorjahren.

 Beim Kunstrasenplatz des DSC 99 an der Windscheidstraße wird nächstes Jahr der Belag ausgetauscht.

Beim Kunstrasenplatz des DSC 99 an der Windscheidstraße wird nächstes Jahr der Belag ausgetauscht.

Foto: Andreas Endermann

An jedem Tag muss der Kunstrasenplatz auf der Bezirkssportanlage an der Windscheidstraße einiges aushalten - die Fußballer vom DSC 99 trainieren dort mit 29 Mannschaften und tragen ihre Meisterschaftsspiele aus, außerdem steht er tagsüber offen für Jugendliche, die sich zum Kicken treffen. Die hohe Beanspruchung sieht man der rund zehn Jahre alten Anlage an. An manchen Stellen sind die Kunststoffhalme so abgenutzt, dass man das Gewebe darunter sieht. "Zum Glück ist der Fünf-Meter-Raum kürzlich ausgebessert worden, sonst hätten die Schiris nicht mehr angepfiffen", sagt Horst Schubert, der Leiter der Fußballabteilung.

Nun können sich die Fußballer aus dem Zooviertel auf bessere Bedingungen freuen. Der Platz steht auf der Sanierungsliste des Sportamts für das kommende Jahr, für 230.000 Euro soll der Belag ausgetauscht werden. Auch die Bezirkssportanlage an der Pariser Straße in Heerdt, wo der CfR Links spielt, und die Vereinssportanlage des Sportrings Eller an der Roßbachstraße erhalten neuen Kunstrasen. Zudem plant das Sportamt, einige Plätze auszubessern (siehe Liste am Ende des Textes). Insgesamt sind dafür 880.000 Euro vorgesehen, die Zustimmung des Stadtrats und der Bezirksvertretungen steht noch aus.

Der schlechte Zustand der 55 Kunstrasenplätze beschäftigt Vereine und Politik seit Jahren. Vor rund zehn bis 15 Jahren waren zahlreiche Ascheplätze durch den neuen Belag ersetzt worden, jetzt haben die Felder ihr Höchstalter erreicht.

Auch wenn Sanierungsprojekte geplant sind, wird 2016 nach derzeitigem Stand deutlich weniger in die Kunstrasenplätze investiert als in den Vorjahren. Im November 2013 hatte die Politik einstimmig beschlossen, in jedem Jahr 1,4 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die CDU will im Sportausschuss in der kommenden Woche einen Antrag stellen, den Ansatz für 2016 auf diesen Betrag zu erhöhen. "Wir glauben, das ist eine nachhaltige Investition, insbesondere für Kinder und Jugendliche", sagt der sportpolitische Sprecher Dirk Sültenfuß. Sportdezernent Burkhard Hintzsche entgegnet, man habe den Bedarf ermittelt und danach geplant. So sei die Summe von 855.000 Euro entstanden. "Wir investieren nicht am Bedarf vorbei", sagt er.

Mit verschiedenen Methoden will das Sportamt 2016 die Lebensdauer von Plätzen verlängern:

Austausch von Stresszonen Einige Plätzen sind laut der Prüfung des Sportamts in bestimmten Bereichen stark verschlissen, aber insgesamt noch bespielbar. Dort sollen für jeweils rund 20.000 Euro nur die "Stresszonen", das sind die Fünf-Meter-Räume und der angrenzende Bereich, mit neuem künstlichen Grün versehen werden. Es wird auch Geld für zwei zusätzliche Spielfelder eingeplant, da solche Stresszonen auf alten Plätzen häufig überraschend entstehen. Folgende Spielfelder sind für 2016 eingeplant: die Vereinssportanlagen An der Leimkuhle 10 (Sportfreunde Gerresheim), Neusser Weg 94 (SV Lohausen, östlicher Platz), Stoffeler Kappelenweg 72 (Schwarz-Weiß 06), Sulzbachstraße 31 (TV Grafenberg) und die Bezirkssportanlage Flinger Broich 85-87 (Fortuna, mittlerer und östlicher Platz).

Dekompaktierung Bei manchen Spielfeldern ist der Boden so stark verdichtet, dass er sich nicht mehr pflegen lässt und eine Verfilzung droht. Für jeweils rund 7500 Euro sollen die Verdichtungen mit einem Striegel aufgebrochen und die Sportplätze intensiv gereinigt werden. Das ist geplant für die Vereinssportanlagen Dreher Straße 213a (Post SV), Eichsfelder Straße 33 (Hellerhofer SV) und Neusser Weg 94 (SV Lohausen, östlicher Platz), außerdem für den mittleren Platz der Fortuna am Flinger Broich.

(arl)
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