Wehrhahnlinie in Düsseldorf Linie U71 aus dem Gleis gesprungen

Düsseldorf · Gleich am ersten Tag gab es bei der neuen Wehrhahnlinie eine Panne: Am Sonntagabend ist eine Bahn an der Heinrichstraße aus dem Gleis gesprungen. Es gab Verspätungen und Umleitungen. Außerdem hatte sich eine Bahn verfahren.

 Die Straßenbahn der Linie 706 hatte sich verfahren.

Die Straßenbahn der Linie 706 hatte sich verfahren.

Foto: Wolf, christoph

Um 20 Uhr passierte der Vorfall: Der Fahrer der neu geschaffenen Linie U71 hatte seine Fahrgäste abgesetzt und wollte in seine Parkposition fahren, als gleich drei Räder aus der Schiene sprangen. Was folgte, waren stundenlange Störungen bis zum Betriebsende an diesem Eröffnungstag der Wehrhahnlinie. "Die Bahn musste wieder eingegleist werden und es war sehr schwer, das Fahrzeug anzuheben", sagt Heike Schuster, Pressesprecherin der Rheinbahn. "Es besteht aber kein Zusammenhang zu der neuen Wehrhahnlinie, denn sowohl die Bahnen als auch die Strecke sind alt", sagt sie. Lediglich der Name U71 sei mit dem neuen Streckennetz entstanden.

Warum die Bahn in der Wendeschleife der Heinrichstraße entgleiste, ist noch unklar. "Die Kollegen suchen derzeit nach der Ursache, vielleicht wird sie aber erst am Dienstag feststehen", sagt Heike Schuster.

Die Rheinbahn hatte am Kö-Bogen alles vorbereitet, um in der Nacht zum Sonntag die Verbindung in die Altstadt zu kappen, als noch etwas Unvorhergesehenes geschah: Eine Straßenbahn tauchte auf der Strecke auf, auf der sie nicht mehr sein sollte. Gefahr für die Bauarbeiter bestand nicht, weil die Stromverbindung an der Abrissstelle schon unterbrochen war. Die Bahn musste umdrehen, anschließend konnten die Arbeiten wie geplant bis zum Betriebsbeginn am Sonntag um 4 Uhr durchgezogen werden.

Eröffnung der Wehrhahn-Linie in Düsseldorf
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Das ist die Kunst in der neuen Wehrhahn-Linie

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Foto: dpa, skm sab

Mit dem Abriss verschwand eine 140 Jahre alte oberirdische Strecke. Einst eröffneten Pferdebahnen den Nahverkehr in Düsseldorf, nun wird es auf der Strecke zwischen Wehrhahn, Altstadt und Bilk keine Straßenbahnen mehr geben. Die einzig verbleibende Verbindung an der Oberfläche führt von Nord nach Süd beziehungsweise umgekehrt. Die Linien 701, 705 und 706 rollen über die Kaiserstraße, durch den Hofgarten zu Steinstraße und Berliner Allee.

Wenn die neue Strecke sechs bis acht Wochen in Betrieb ist, muss der Boden noch einmal gestopft werden. Anschließend verlegen die Mitarbeiter der Rheinbahn dort Rasen, so dass im Frühjahr ein grünes Band entlang der Gleise von der Maximilian-Weyhe-Allee bis zur Corneliusstraße reicht.

Die meisten übrigen Gleise werden zunächst verfüllt, bis die politischen Beschlüsse für die Gestaltung der Straßen stehen und deren Gesamtumbau beginnt. Das gilt für die Schadow- ebenso wie für Breite-, Kasernen-, Friedrich und Elisabethstraße. Neben der Rampe am Wehrhahn und vor den Libeskind-Bauten werden die Gleise noch in diesem Jahr entfernt, für die Fußgängerzone steht eine Entscheidung für weitere Pflasterarbeiten noch aus.

(hdf)
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