Flughafen-Umbenennung Was Johannes Rau in Düsseldorf erlebt hat
Düsseldorf · Über Jahrzehnte hat Johannes Rau in der Stadt gewirkt. Die Fotos aus dem Archiv unserer Redaktion erzählen dazu viele Geschichten.
Der Plan von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeister Thomas Geisel (beide SPD), den Düsseldorfer Flughafen nach ihrem Parteifreund Johannes Rau (1931-2006) zu benennen, sorgt für politischen Widerstand. Noch ist unklar, ob Geisel die nötige Mehrheit im Stadtrat erhält. Die FDP, die mit Sozialdemokraten und Grünen eine Koalition bildet, sieht keinen Grund, nach der Umbenennung in "Düsseldorf Airport" schon wieder den Namen zu ändern. Unterstützung der CDU ist nicht zu erwarten. Sie kritisiert einen "weiteren Alleingang" von Geisel. Im Februar soll der Rat das Thema behandeln.
Wie auch immer man zu der Frage der Umbenennung steht: Eine starke Verbindung zu Düsseldorf hatte Johannes Rau, wie auch viele, teils kuriose Fotos aus dem Archiv der RP zeigen.
Zwar wohnte er in seiner Geburtsstadt Wuppertal, bis er als Bundespräsident nach Berlin wechseln musste, den Großteil seiner politischen Karriere absolvierte er aber in der Landeshauptstadt - und war dort häufig präsent. Mit dem Einzug in den Landtag im Jahr 1958 war die Stadt erstmals einer seiner politischen Arbeitsplätze. 1970 wurde er Minister für Wissenschaft und Forschung.
Acht Jahre später begann seine Zeit als Ministerpräsident, erst 20 Jahre später trat er zurück und wurde wenig später Bundespräsident. Aus Sicht von Geisel ist der Namenszusatz für den Flughafen eine "mehr als angemessene Würdigung" für den Politiker, "der das Land so nachhaltig geprägt hat".