Gastro-Tipp Von früh bis spät mit Kö-Blick speisen

Düsseldorf · Ins ehemalige Monkey's-Restaurant am Graf-Adolf-Platz ist die Gastro-Kette "Alex" eingezogen. Es gibt Frühstück, Suppen, Burger, Steaks und Pasta mit einem schönen Ausblick.

 Nicolas Lisec serviert mittags im " Alex" vor allem viele Burger und andere Schnellgerichte.

Nicolas Lisec serviert mittags im " Alex" vor allem viele Burger und andere Schnellgerichte.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Es dürfte nur wenige Gastro-Standorte in Düsseldorf geben, die nach wenigen Jahren eine so Aufsehen erregende Geschichte hinter sich haben wie das Erdgeschoss des GAP 15 am Graf-Adolf-Platz. Bei der Fertigstellung 2005 zogen die Monkey's-Restaurants des Kunstberaters Helge Achenbach ein. Nach dessen Verhaftung wegen Betruges im Juni 2014 wurden sie geschlossen, meldeten nach wenigen Wochen Insolvenz an. Nach einiger Zeit Leerstand übernahm die Gastro-Kette Alex die Lokalitäten, baute um und eröffnete im Frühjahr.

An den schillernden Vorbesitzer erinnert nichts mehr im Alex. Keine mannshohen Immendorff-Affen, keine Fotokunst. Die neue, hochwertige Einrichtung mit dem mediterran geprägten Ambiente soll rund zwei Millionen Euro gekosten haben. Helle Eichendielen wechseln sich mit Terrazzoböden und Mosaikfliesen ab. Die Gäste können zwischen mit Leder überzogene Sessel, Bistro-Stühlen und Bar-Hockern wählen. Farben wie Kirschrot, Beige und Lindgrün wirken entspannend für die Augen. Und wer etwas genauer auf die Wand hinter der großen Theke blickt, kann hinter Regalen und durch Glas das Treiben in der Küche beobachten.

"Habt ihr schon bestellt?", fragt die junge Kellnerin auch um Jahrzehnte ältere Gäste. Das "Du" sei Teil des Alex-Konzepts und käme beim jungen Publikum gut an, sagt Bernd Riegger, Chef des Unternehmens. "Bei älteren Gästen können die Mitarbeiter aber selbst entscheiden, ob die lockere Ansprache angemessen ist."

Vor allem mittags gehen Gerichte wie Suppen, Wraps, Baguettes, Flammkuchen, Pasta und Salate gut. Und an einem großen Burger-Angebot kommt zurzeit kaum ein Lokal vorbei. Auch das Alex hat diesem Klassiker eine Kategorie gewidmet. Auf den ersten Blick überraschen die hohen Preise bis zu 11,40 Euro. Aber die üppigen Alex-Burger reichen als komplette Mahlzeit. Kein Wunder bei einem Rohgewicht von 200 Gramm Rindfleisch. Als Beilage gibt es eine angemessene Portion Pommes Frites, die - und das ist eine nette Idee - serviert werden in einem chrom-glänzenden Drahtkorb, wie er üblicherweise ins Frittierfett gesenkt wird. Auch Burger mit Geflügelfleisch und eine Veggie-Variante gibt es.

Ebenfalls auf der Karte stehen Speisen wie Barbecue-Spare-Ribs (14,60 Euro), Süßkartoffel-Kichererben-Curry (9,30 Euro), eine 350 Gramm schwere Ofenkartoffel (5,60 Euro) und verschiedene Schnitzel (bis zu 10,20 Euro). Das Mittagsgeschäft kommt mit diesen Mahlzeiten gut in Schwung. Vor allem Geschäftsleute aus dem GAP-Gebäude und den anliegenden Büros nutzen das Alex für einen Besuch mit Kollegen und Geschäftspartnern. Abends, so räumt Bernd Riegger ein, blieben die Besucherzahlen noch hinter seinen Erwartungen zurück. "Wir vermuten, dass viele Düsseldorfer das Alex noch mit dem hochpreisigen Monkey's verbinden", sagt er. Mit einer Happy Hour und Sonderpreisen für Studierende möchte Riegger Schwung ins Abendgeschäft bringen.

Weil das Alex sich als Vollservice-Ganztagsgastronomie sieht, gibt es montags bis samstags ab 8 Uhr ein Frühstücksbüffet (günstig für 7,90 Euro, ohne Getränke) und sonntags ab 9 Uhr Brunch (12,50) mit zusätzlich warmen Speisen. Freie Plätze gibt es genug, denn so richtig haben die Düsseldorfer diese Angebote am Morgen noch nicht wahrgenommen. Was schade ist, denn mit einem Blick durch die großen Fenster zur Königsallee ist das Alex ein Lokal an einem der schönsten Standorte Düsseldorfs. Holger Lodahl

(RP)
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