Düsseldorf Volksbank hält an Filialen fest

Düsseldorf · Die Genossenschaftsbank ist auf Wachstumskurs und hat 2015 sogar neues Personal eingestellt. Zur schnellen Integration von Flüchtlingen mobilisiert die Volksbank Geld für Sprachunterricht.

 Die Filiale an der Königsallee 98A ist einer von 23 Standorten in der Region der Volksbank Düsseldorf Neuss.

Die Filiale an der Königsallee 98A ist einer von 23 Standorten in der Region der Volksbank Düsseldorf Neuss.

Foto: voba

Die Volksbank Düsseldorf Neuss hat im vorigen Jahr ihr Geschäft weiter ausgebaut: Die Kundeneinlagen nahmen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 45 Millionen (knapp fünf Prozent) auf 950 Millionen Euro zu, das Kundenkreditgeschäft legte sogar um neun Prozent auf 724 Millionen Euro zu. Als Folge konnte das Institut das Betriebsergebnis vor Bewertung leicht auf 8,6 Millionen steigern, den Jahresüberschuss auf 2,3 Millionen Euro. Darüber hinaus konnte die Genossenschaftsbank auch 1286 neue Mitglieder gewinnen und damit insgesamt 404 mehr hinzugewinnen als der Bank durch verstorbene Mitglieder verloren gingen. Insgesamt liegt die Zahl bei 23.771. Ihren Anteil bekommen sie in diesem Jahr vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung mit drei Prozent verzinst.

In den 23 Filialen beschäftigt die Volksbank insgesamt 315 Angestellte, darunter 21 Auszubildende. Derzeit sei es schwer, junge und qualifizierte Menschen für eine Bankausbildung zu begeistern und zu gewinnen, erklärt Vorstandssprecher Rainer Mellis. "Stolz sind wir darauf, dass wir allen fertigen Azubis eine feste Anstellung in unserer Bank anbieten konnten."

Glücklich ist der Vorstand auch über das erfolgreiche Abschneiden bei einer aktuellen bundesweiten Umfrage des Instituts für Vermögensaufbau: Beim Thema Kundenzufriedenheit erhielt die Volksbank die Note 1,86.

Anders als bei zahlreichen Mitbewerbern wie Deutsche Bank oder Commerzbank plant die Volksbank keine Schließung von Filialen. Alle 23 Standorte erzielten mindestens eine schwarze Null. Gegen den Trend stellte die Volksbank im vergangenen Jahr 15 neue Mitarbeiter ein, um das wachsende Geschäft zu bewältigen. Damit stiegen auch Personalkosten (plus vier Prozent) und der Verwaltungsaufwand (plus 3,58 Prozent). Für Unmut bei den Bankern sorgt ein anderer Kostenfaktor: der Beitrag zum Bankenrestrukturierungsfonds, mit dem strauchelnde Institute in Europa gestützt werden. 195.000 Euro führt die Volksbank dafür ab - die Kosten für drei bis vier Arbeitsplätze, wie Mellis betont. Insgesamt positiv schaut Mellis auf die Chancen durch zugewanderte Flüchtlinge, auch wenn die negativen Auswüchse bemerkbar seien. "Deutschland wird auch langfristig von der starken und sicherlich weiter anhaltenden Zuwanderung profitieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Flüchtlinge möglichst rasch einen sozialversicherungspflichtigen Beruf ausüben", sagt Mellis.

Mit dem Ziel einen Beitrag zur schnellen Integration zu leisten, hat sich die Volksbank der Initiative von Neusser Unternehmen "Kompass D" angeschlossen. Innerhalb kurzer Zeit wurden durch den Verbund 800.000 Euro für eine gute Sprachausbildung gesammelt. Der Betrag soll bis 2019 auf eine Million Euro anwachsen - mit dem Geld soll bei der Integration Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden.

(RP)
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