Düsseldorf Vier Probleme durch die Großsperrung

Düsseldorf · Die befürchteten Riesenstaus blieben am ersten Tag aus, allerdings sorgten die vielen Umleitungen bei Autofahrern und Fahrgästen für Verwirrung. Bei der Stadt hat man wenig Hoffnung, dass die Lage nach Ferienende so entspannt bleibt.

Ein Blick auf die Kreuzung von oben.

Ein Blick auf die Kreuzung von oben.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Am Tag eins der Sperrung in der City blieb das befürchtete Chaos aus. Allerdings gab es einige Probleme:

 Die Rheinbahnmitarbeiter Katharina Althaus und Michael Kremer erklärten die Umleitungen.

Die Rheinbahnmitarbeiter Katharina Althaus und Michael Kremer erklärten die Umleitungen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

1. Die Verwirrung ist groß

Bäcker David Ismanovski klagt über erhebliche Einbußen im Frühstücksgeschäft.

Bäcker David Ismanovski klagt über erhebliche Einbußen im Frühstücksgeschäft.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die umfangreichen Umleitungen für Auto- und Bahnverkehr stellen viele vor Rätsel - auch wenn Stadt und Rheinbahn schon seit Wochen informiert hatten. Viele Autofahrer suchten lange den neuen Weg ans Ziel, Fahrgäste der Rheinbahn versuchten die neuen Routen ihrer Bahn- und Buslinien nachzuvollziehen - was gerade für Auswärtige ohne Hilfe kaum möglich ist. Das führte zu viel Gesprächsbedarf. Manche Fahrgäste halfen einander, andere fanden Hilfe bei den sogenannten Info-Scouts der Rheinbahn, die an wichtigen Punkten standen. Bis zum Ende der Sperrung am 21. Januar sind 48 solche Mitarbeiter im Einsatz.

Düsseldorf: Vier Probleme durch die Großsperrung
Foto: dpa infografik

2. Mit dem Ferienende wird sich die Lage zuspitzen

Die Verantwortlichen bei der Stadt waren am Montag froh, dass der Verkehr halbwegs floss - wollen aber keine falschen Hoffnungen machen. "Wir haben durch die Ferien ein paar Tage Schonfrist", sagt Verkehrsdezernent Stephan Keller. Bei voller Verkehrslast, wie sie spätestens ab Montag zu erwarten ist, drohen erheblich mehr Staus. Die Arbeiten fallen ausgerechnet in den verkehrsreichen Januar, weil sie vor der Inbetriebnahme des neuen Straßenbahn-Netzes abgeschlossen werden müssen. Auf der Kreuzung wird unter anderem eine neue Gleisverbindung von der Berliner Allee in die Graf-Adolf-Straße verlegt.

3. Die gesperrten Routen lassen sich nicht einfach ersetzen

Schon Montag zeigte sich: Die Umleitungen sind überlastet. Insbesondere in der Nähe der Sperrung deuteten sich Engpässe an. Das große Problem ist, dass über die für Gleis- und Straßenarbeiten gesperrte Kreuzung gleich zwei wichtige Verkehrsachsen mit 60.000 Fahrzeugen pro Tag laufen. Ihr Wegfall lässt sich nicht kompensieren. "Die Strecken, die als Umleitungen dienen, sind ja auch nicht unbelastet", sagt Verkehrsdezernent Keller. Damit die Ausweichrouten funktionieren, gibt es keine Toleranz für Falschparker. Drei wurden am Montag auf der Oberbilker Allee abgeschleppt, viele weitere ermahnt.

4. Die Einzelhändler an der Kreuzung klagen über Einbußen

Vor allem für Bäckereien und Kiosks rund um die sonst so belebte Kreuzung ist die Sperrung eine Katastrophe. Ein Kioskbesitzer sprach von 50 Prozent weniger Umsatz. "Wir hatten so gut wie kein Frühstücksgeschäft", sagt David Ismanovski, Chef von "Simon's Backstübchen". Auch am Mittag sah es nicht gut aus. Nicht nur, dass die Pendler ausbleiben. Fußgänger müssen auch lange Wege auf die andere Seite der Kreuzung in Kauf nehmen - schlechte Voraussetzungen, um Brötchen zu verkaufen. Ismanovski hofft, dass die Arbeiten im Zeitplan bleiben. "Hauptsache, es gibt keinen Wintereinbruch."

(RP)
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