"Oceans" in Düsseldorf-Rath Viel heiße Luft wegen Hells-Angels-Verbotsschild vor Bordell

Düsseldorf · Vor einem Jahr verhängten die Betreiber des Düsseldorfer Bordells "Oceans" ein Rocker-Verbot. Eine anonyme Anzeige deswegen hätte sie fast in Schwierigkeiten gebracht - doch die Staatsanwaltschaft winkt bereits wieder ab.

Düsseldorf: Einblicke in das "Oceans"-Bordell
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Im "FKK Club Oceans" im Düsseldorfer Norden hat man keine Lust auf Besuch von Rockern. Deswegen machte das Bordell Ende 2016 öffentlich: Mitglieder der Hells Angels müssen draußen bleiben. "Kein Zutritt für Personen, die aggressives Verhalten aufweisen, in irgendeiner Form mit Zuhälterei in Verbindung stehen, in irgendeiner Form mit Rockerclubs in Verbindung stehen, insbesondere den Hells Angels Turkey", konnten potentielle Kunden auf großen Bannern im Eingangsbereich lesen. Und daneben prangte ein durchgestrichenes Hells-Angels-Logo.

Genau wegen dieses Logos gab es jetzt Ärger: Bei der Polizei ging eine anonyme E-Mail ein, die darauf hinwies, hier werde ein verbotenes Logo gezeigt. Die Ermittlungsbehörden legten dem Bordell-Betreiber daraufhin nahe, das Logo doch lieber abzukleben - was dieser auch tat.

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Nach erneuter Prüfung hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf jetzt aber die heiße Luft aus der Angelegenheit herausgelassen: Logos verbotener Organisationen dürfen nämlich durchaus gezeigt werden - wenn klar wird, dass man diese Organisation ablehnt und nicht bewirbt. Das hat der Bundesgerichtshof 2007 festgestellt, als es um den Handel mit Anti-Nazi-Symbolen ging. Dass die entsprechende Regelung hier angewandt wird, bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage unserer Redaktion. Das Bordell wird seine Banner also weiterhin mit durchgestrichenem Hells-Angels-Logo aufstellen dürfen.

(RP)
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