"Einseitig und tendenziös" VHS muss Ausstellung zu Palästina stoppen

Düsseldorf · Die Volkshochschule Düsseldorf (VHS) hat auf Weisung des Büros von Oberbürgermeister Elbers eine Ausstellung abgebrochen, die sich mit dem palästinensisch-israelischen Konflikt im Jahr 1948 beschäftigt. Die Ausstellung sei einseitig und tendenziös, so sei die Begründung des Rathauses gewesen.

Daher habe man die Exponate eine Woche nach der Ausstellungseröffnung in der Volkshochschule am Bertha-von-Suttner-Platz abhängen müssen, sagte am Montag VHS-Chefin Anne Kalender-Sander.

Dass die Ausstellung einseitig die Sichtweise der Palästinenser auf die Geschehnisse bei der Gründung des Staates Israel sowie die Vertreibung der Palästinenser schildere, sei von dem Ausstellungsmachern, dem Arbeitskreis Palästina, jedoch nie bestritten worden.

Anne Kalender-Sander dementierte eine Aussage, wonach das Oberbürgermeister--Büro die Ausstellung aufgrund einer Intervention der Jüdischen Gemeinde in der Landeshauptstadt gestoppt habe. Eine solche Intervention habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben.

Die Ausstellung wandert seit rund zwei Jahren durch die Republik und ist bisher in 62 deutschen Städten gezeigt worden. In Freiburg hatte es ebenfalls Proteste gegen die Schau gegeben, aber ein Verbot wurde vom Verwaltungsgericht Freiburg wieder aufgehoben.

Intention und erklärter Wille der Palästina-Ausstellung sei es, bei den Deutschen auch die Sichtweise der Palästinenser auf die Geschichte und die späteren Ereignisse nach der Gründung Israels zu verbreiten, weil man hier die Zusammenhänge nur aus der Perspektive Israels wahrnehme, heißt es.

(RP)
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