Zwischen Arena und Lörick Das ist der verbesserte Plan für die neue Rheinbrücke

Düsseldorf · Das größte Verkehrsprojekt nach der Wehrhahn-Linie wird konkreter: Die Stadtverwaltung Düsseldorf will die U81 mit einer Brücke über den Rhein führen. Jetzt wird eine verbesserte Planung vorgestellt. Die Politik diskutiert darüber in einer Woche.

 So könnte die neue Rheinbrücke aussehen. Sie soll auch Fußgängern und Radfahrern offen stehen.

So könnte die neue Rheinbrücke aussehen. Sie soll auch Fußgängern und Radfahrern offen stehen.

Foto: Rheinbahn

Für mehr als 200 Millionen Euro soll das Düsseldorfer U-Bahn-Netz um weitere fünf Kilometer erweitert werden - und um eine Rheinbrücke. Das Amt für Verkehrsmanagement stellt der Politik in der kommenden Woche die Planung für den zweiten Bauabschnitt der U81 vor. Die neue Linie soll - auf einer oberirdischen Strecke - den Bahnhof vor der Arena mit den linksrheinischen Stadtteilen Lörick und Heerdt verbinden und weiter nach Neuss fahren. Das soll die Verbindungen in die Region beschleunigen - und die Innenstadt von Verkehr entlasten.

2020 soll der Stadtrat den sogenannten Bedarfsbeschluss für das seit langem im Raum stehende Projekt fassen, bis dahin sollen Planung und Kosten fix sein. Allerdings steht jetzt schon eine wichtige Vorentscheidung an: Die Verwaltung hat geprüft, wie der Rhein am besten gequert werden kann. Aus Sicht der Prüfer ist eine Brücke ein besserer Weg als ein Tunnel, da Aufwand und Kosten erheblich geringer sind. Anders als in der ursprünglichen Planung soll die Brücke senkrecht den Fluss queren und daher etwas weiter südlich Lörick erreichen. Das dient nicht zuletzt dazu, den Protest von Anwohnern zu vermindern: Die Brücke ist kürzer und wirkt weniger wuchtig. Außerdem ist es nun möglich, dass die Bahn durch eine Unterführung unter der Niederlöricker Straße entlang geführt wird.

Aus Rücksicht auf die Anwohner soll die Trasse zudem nördlich am Klärwerk vorbeigeführt werden und dadurch weniger nahe an den Wohnhäusern in Alt-Lörick. Als Folge müssten zwei denkmalgeschützte, nicht genutzte Becken des Klärwerks wegfallen - diesen Verlust halten die Planer für vertretbar.

Verbesserter Plan für die neue Rheinbrücke für die U81
Foto: dpa-Infografik

Nun sollen sich zunächst die Politiker eine Meinung bilden. Am kommenden Mittwoch treffen sich im Rathaus die Mitglieder des Verkehrsausschusses und der Bezirksvertretungen 4 und 5. Es handelt sich um eine Informationsveranstaltung. Bevor die Politik endgültig über den Bau entscheidet, muss nicht zuletzt die Frage der Finanzierung geklärt werden: Die Stadt bewirbt sich um Bundeszuschüsse, bis zu 90 Prozent der Baukosten könnten abgedeckt werden. Vor der Entscheidung sollen auch die Bürger mitreden: Die Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP kündigt eine Bürgerbeteiligung an, die im kommenden Jahr starten soll.

Die neue Linie soll an vier linksrheinischen Stationen halten und am Halt Lörick die bestehende Strecke kreuzen. Die Planungen für den ersten Abschnitt der U81 zwischen Freiligrathplatz und Flughafen-Terminal sind bereits weit fortgeschritten, für das Frühjahr wird der Planfeststellungsbeschluss erwartet.

(arl)
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