Düsseldorf Vallourec rüstet in Rath auf

Düsseldorf · Das Pilgerwalzwerk bekommt modernste Technik für 45 Millionen Euro.

 Bei bis zu 1300 Grad werden in dem Vallourec-Werk in Rath Stahlrohre hergestellt.

Bei bis zu 1300 Grad werden in dem Vallourec-Werk in Rath Stahlrohre hergestellt.

Foto: Anne Orthen

Es dampft und qualmt gehörig, wenn im Pilgerwalzwerk des Großkonzerns Vallourec in Düsseldorf-Rath die Maschinen warm laufen. Bei bis zu 1300 Grad werden hier Stahlrohre hergestellt, "und mit unserer neuen Technik sind wir dabei effizienter als jemals zuvor", erklärt Werksleiter Christoph Bem strahlend.

"Wir hatten eine schwierige Zeit mit sehr geringen Investitionen", sagt Philippe Crouzet, Vorstandsvorsitzender des französischen Stahlrohrherstellers Vallourec, der zur Vorstellung des neuen leistungsstarken Schrägwalzwerks dem Produktionsstandort im Düsseldorfer Norden einen Besuch abstattet. Nun, wo sich die Märkte wieder stabilisiert haben, geht Vallourec mit seinem Werk in Rath einen wichtigen Schritt in die Zukunft: Vor anderthalb Jahren entwickelte das weltweit tätige Unternehmen eine einzigartige und neuwertige Technik, die es in dieser Art auf dem Markt der Rohrherstellung bislang noch nicht gegeben hat. Am 2. Dezember kamen an der Pilgerstraße in Rath die Bauarbeiter an und errichteten innerhalb von acht Wochen "das leistungsstärkste Schrägwalzwerk der Welt", wie Bem selbst sagt. Bei diesem Verfahren werden die glühend heißen Stahlrohlinge von drei Walzen und einem sogenannten Pilgerdorn, auf den der Rohling aufgewalzt wird, in Passform gebracht - so entstehen Rohre mit einem Außendurchmesser von bis zu 711 Millimeter. "Diese neue Maschine, mit der fortschrittlichen Drei-Walzen-Technik, lässt uns nicht nur genauer, flexibler und qualitativ hochwertiger arbeiten. Wir sparen uns durch die Prozessautomatisierung auch Arbeitszeit und können die Kunden schneller beliefern", beschrieb der Werksleiter die Vorteile des neuen Walzwerks.

45 Millionen Euro hat die moderne Anlage gekostet: Bei dem Wandel, den der Markt in den vergangenen Jahren genommen hat, eine notwendige Investition, wie Bem erläutert: "Die Ansprüche der Kunden sind gestiegen, so dass wir mit den alten Anlagen kaum noch rentabel arbeiten konnten. Nun können wir in Zukunft zuverlässig Stahlrohre mit der höchsten Qualität anbieten, die zudem flexibel auf den Kundenwunsch zugeschnitten sind." Die ersten Exemplare haben bereits ihren Weg in die Welt gefunden und kommen in der Energieindustrie, beim Stahlbau oder auch in Kraftwerken zum Einsatz.

(RP)
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