Düsseldorf Bürger wollen weniger Flüchtlinge

Düsseldorf · Mehr als 700 Unterschriften hat eine Düsseldorfer Interessengemeinschaft für eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen gesammelt. Sie fordert den Verzicht auf eine weitere Unterkunft in ihren Stadtteil.

 Gerd Weber und Andreas Beier (vordere Reihe, v.li.) sprachen in Lichtenbroich mit Bürgern und sammelten Unterschriften.

Gerd Weber und Andreas Beier (vordere Reihe, v.li.) sprachen in Lichtenbroich mit Bürgern und sammelten Unterschriften.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Unterschriftenliste der Lichtenbroicher ist in den vergangenen Tagen entstanden. Sie sei "nicht gegen Flüchtlinge", wie Andreas Beier betont, "sondern nur gegen die Tatsache, dass mit dem Bau einer dritten Unterkunft an der Nießdonk demnächst mehr als 1000 Flüchtlinge in einem Stadtteil mit gerademal 5500 Einwohnern leben sollen." Eine Quote von demnächst 20 Prozent schade der Integration, befördere im schlimmsten Fall rechtspopulistische Tendenzen, glauben Beier und seine Mitstreiter, die Versuche einer Vereinnahmung durch eben solche Kräfte "gar nicht erst zulassen wollen".

Es sei selbstverständlich, hier von Anfang an eine klare Grenze zu ziehen. "Das ist aber auch kein Problem, schließlich werden wir von allen Fraktionen in der Bezirksvertretung 6 unterstützt", sagt Beier. Die Lesart der Stadt, die den Anteil von Flüchtlingen an der Gesamtbevölkerung nicht pro Stadtteil, sondern lieber pro Stadtbezirk rechnet (danach kommen im Bezirk 6 bald etwa 2400 Flüchtlinge auf 60.000 Einwohner), findet die Initiative "nicht in Ordnung".

Am liebsten wäre Beier, die Stadt würde auf den Standort Nießdonk ganz verzichten. Schließlich gebe es ja bereits Unterkünfte am Kieshecker sowie demnächst am Franz-Rennefeld-Weg. "Und wenn es doch sein muss, dann sollten an der Nießdonk höchstens 200 statt der bislang geplanten 500 Flüchtlinge leben."

(jj)
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