Düsseldorf Uni-Spanner: Techniker soll Fotos prüfen
Düsseldorf · Heimliche Handy-Aufnahmen in Damentoiletten der Uni bleiben womöglich ungesühnt. Das ergab sich am Mittwoch vorm Amtsgericht aus einem Prozessversuch gegen einen 50-jährigen Verdächtigen.
Drei Studentinnen und ein Uni-Hausmeister waren anhand der Anklage als Zeugen benannt, um den 50-Jährigen am Mittwoch als Täter zu überführen. Die drei Frauen hatten damals jeweils die Handy-Aufnahmen aus der Nachbarkabine bemerkt und Anzeigen erstattet. Der Hausmeister soll das Auto-Kennzeichen des Angeklagten notiert haben, als der angeblich von einem der Tatorte flüchtete.
Zu den Vorwürfen der Anklage sagte der 50-Jährige am Mittwoch aber kein Wort. Dabei waren auch auf seinem Computer diverse Fotos entdeckt worden, die junge Frauen beim Toilettengang zeigten. Anhand der Time-Codes auf diesen Aufnahmen wollte die Anklage jene beschlagnahmten Bilder jetzt den Anzeigen der drei Studentinnen zuordnen. Doch der Anwalt des Angeklagten kritisierte, dass die angeblichen Tatzeiten und die Time-Codes der Aufnahmen nicht zwangsläufig zusammen passen. So sei nicht sicher, ob die Zeitangaben auf den Fotos wirklich zutreffend sind.
Manche der Aufnahmen müssten laut Kennung sogar nachbearbeitet worden sein - und womöglich stammt der Time-Code nicht vom Tag der Aufnahme, sondern von der Nachbearbeitung. Zumal die Opfer auf keiner dieser Aufnahmen erkennbar sind. Rat will die Richterin jetzt bei einem Computer-Experten des Landeskriminalamts einholen, der die Fotos des Angeklagten damals gesichtet und ausgewertet hatte. Wann der Prozess fortgesetzt werden kann, ist ungewiss. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.