Düsseldorf Umwelt und Demokratie im Unterricht

Düsseldorf · Seit 25 Jahren ist das Luisen-Gymnasium eine Unesco-Schule. Die Schüler spüren das auch im Alltag. In diesem Jahr wollen Eltern, Lehrer und Schüler 100 Selfie-Fotos vor Stätten machen, die zum Welterbe der Unesco gehören.

 Schüler des Luisen-Gymnasiums gedenken im November 2015 der Opfer der Terroranschläge von Paris mit einer Menschenkette. In Paris hat die Unesco ihren Hauptsitz.

Schüler des Luisen-Gymnasiums gedenken im November 2015 der Opfer der Terroranschläge von Paris mit einer Menschenkette. In Paris hat die Unesco ihren Hauptsitz.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Lehrerin Angelika Miller ist mit ihren Schülern eine ungewöhnliche Wette eingegangen: Schüler, Eltern und Lehrer wollen in diesem Schuljahr 100 Selfie-Fotos vor Unesco-Welterbestätten aufnehmen. Die Schüler kennen viele der Natur- und Kulturstätten bereits aus dem Unterricht auf dem Luisen-Gymnasium. Ihre Schule an der Bastionstraße ist seit 25 Jahren Mitglied im Netzwerk der Unesco (s. Info).

Hier sprechen die Lehrer mit den Schülern auch über Themen wie Menschenrechte, Umweltschutz und Demokratie. In diesem Jahr möchten die Pädagogen und Lernenden den Geburtstag mit zahlreichen Aktionen feiern. Die Selfie-Wette ist ein Teil dieses Jubiläumsprogramms.Auf unterschiedliche Art und Weise wird der Schulalltag durch das Unesco-Projekt geprägt: So bietet das Gymnasium regelmäßig Projekttage an und veranstaltet Fahrten zu den Welterbestätten. In der neunten Klasse steht das Thema Unesco sogar jede Woche auf dem Stundenplan. Katja Krikowski-Martin schätzt diese Stunde als Lehrerin besonders: "Die Unesco-Stunde bedeutet mir viel, weil ich dort sehr wichtige Themen vermitteln kann, ohne mich stur an das Curriculum halten zu müssen", sagt sie. Mit den Neuntklässlern nimmt sie zum Beispiel regelmäßig am Briefmarathon von Amnesty International teil: Im Rahmen dieses Projekts schreiben Hunderttausende Menschen Briefe an Regierungen und treten für die Bewahrung der Menschenrechte ein.

"Es ist eine schöne Erfahrung", erzählt der 14-jährige Sam, "wenn man sich engagiert und die Inhalte aus dem Unesco-Unterricht auch praktisch umsetzt". Der Schüler organisierte mit seiner Klasse die Auftaktaktion im Jubiläumsjahr. "Um uns für die Zeit nach dem Abitur zu informieren, haben wir verschiedene Organisationen eingeladen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr anbieten", berichtet Sam. "Wir haben das Ziel, dass unsere Schüler das Leitbild der Integration und der Horizonterweiterung auch nach dem Abitur weitertragen", berichtet Miller.

Schüler und Lehrer legen Wert auf die große Vielfalt auf dem Lusien-Gymnasium. Etwa 50 Nationen seien unter den Schülern vertreten. "Hier sind auf einem kleinen Raum viele unterschiedliche Welten versammelt", meint Sam. Er mache deshalb regelmäßig positive, neue Erfahrungen auf der Schule. Auch Krikowski-Martin betont die Vielfalt auf dem Gymnasium. "Natürlich haben wir auch Probleme im Schulalltag, aber das interkulturelle Zusammenleben funktioniert", sagt sie.

Noch in diesem Herbst werden die Unesco-Projekttage stattfinden. Im kommenden Frühjahr wollen die Schüler einen Sponsorenlauf für Madagaskar veranstalten.

Krikowski-Martin ist sich sicher, dass das Engagement der Lehrer und Schüler enorm wichtig ist: "Je mehr Probleme in der Gesellschaft existieren, desto wichtiger ist die Demokratie- und Friedenserziehung in der Schule", findet die Expertin..

(RP)
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