Tour de France in Düsseldorf OB Geisel denkt schon an die Radsport-WM

Bis zu 1,3 Millionen Menschen schauten trotz Wetterkapriolen an den beiden Tagen dem Grand Départ zu. Die Kosten der Stadt von bisher 16 Millionen Euro könnten noch steigen. Im Rathaus denkt man trotzdem schon an das nächste Radsport-Großereignis.

Tour de France 2019: Skurrile Kostüme, Motiv-Wagen und Picknick - die schönsten Fan-Bilder von der Tour-Strecke
18 Bilder

Kostüme, Motiv-Wagen und Picknick - die schönsten Fan-Bilder von der Tour-Strecke

18 Bilder
Foto: AFP/MARCO BERTORELLO

Düsseldorf hat ein tolles Tour-Wochenende erlebt. Friedlich, fröhlich, sportlich spannend. Am regnerischen Samstag standen rund 500.000 Menschen an den Straßen, am Sonntag waren es zwischen 700.000 und 800.000. "Unsere Erwartungen wurden beim Wetter untererfüllt", bilanzierte Oberbürgermeister Thomas Geisel am Sonntag, "bei den Besuchern erfüllt und bei der Stimmung übertroffen."

Tatsächlich war der Grand Départ ein Fest der Düsseldorfer sowie der Menschen in der Region. An der Strecke wurde den Fahrern zugejubelt, an vielen Stellen begingen Familien, Freunde, Vereine oder Hausgemeinschaften gemeinsam den Tag. Geisel meinte, er sei "sehr glücklich und zufrieden". Größere Probleme wegen der Sperrungen blieben aus, 314 Autos mussten abgeschleppt werden.

Zukunft Düsseldorf will an seinem Profil arbeiten, auch als Sportstadt. Nach dem gelungenen Grand Départ muss nun diskutiert werden, ob man die Anfrage für den Start der Deutschland-Tour 2018 positiv beantworten möchte. Auch ist die Radsport-WM 2020 noch nicht vergeben. Den Düsseldorfer Kurs fürs Einzelzeitfahren vom Wochenende hält Geisel für geeignet. 2020 ist auch der neue Messeeingang am Rhein mit überdachtem Vorplatz fertig. Dies könnte wieder ein Düsseldorfer Gala-Auftritt werden.

Reaktionen Die Stimmung spiegelt sich in den Äußerungen von Fahrern wider. Marcel Kittel dankte auf Twitter "für den geilen Auftakt. Der Radsport hat die härtesten Fans! Ihr feiert uns sogar im Regen, als ob die Sonne scheint." Simon Geschke meinte, er habe "jede Sekunde auf dem Kurs genossen". T

our-Direktor Christian Prudhomme lobte Stadt und Helfer mehrfach über den grünen Klee. Bundesjustizminister Heiko Maas beglückwünschte Düsseldorf. "Die Tour de France ist das größte Einzelsportereignis der Welt, sie fasziniert jedes Jahr Millionen Menschen." Nicht jeder traue sich eine Ausrichtung zu und es sei großartig, dass die Tour wieder in Deutschland gestartet sei.

Werbewert Die Stimmung war auch bei der TV-Übertragung wahrzunehmen, aber vor allem am Samstag störten Regen- und Nebelschwaden die Bilder aus dem Helikopter erheblich. Teils war die Stadt nur schwer zu erkennen.

Tour de France 2018: die schönsten Kostüme der Fans
25 Bilder

Die schönsten Kostüme der Fans zur Tour de France

25 Bilder
Foto: AFP/MARCO BERTORELLO

Frank Schrader, Chef der Düsseldorf Marketing, war dennoch zufrieden, wie Geisel sieht er einen Sympathie- und Imagegewinn — und auch Zwischenerfolge auf dem Weg zu einem anderen Image der Stadt. Vor allem das grandiose Kraftwerk-Konzert werde international intensiv wahrgenommen, man werte dazu Blogs aus.

Kosten Was die Stadt für den Grand Départ aufbringen muss, steht noch nicht fest. Knapp acht Millionen Euro gibt es an Sponsoringeinnahmen, die Kosten sollen aber auf mittlerweile fast 17 Millionen Euro gestiegen sein, wie mehrfach am Wochenende zu hören war. Zuletzt war offiziell von 13 Millionen Euro die Rede gewesen.

Laut Stadtspitze ist noch nicht alles abgerechnet. Tatsächlich sind die Sicherheitsanforderungen immer weiter gestiegen. Im Hintergrund wird diskutiert, ob Kosten der Terrorismusabwehr — anders als die der allgemeinen Gefahrenabwehr — nicht vom Land getragen werden müssten.

(ujr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort