Düsseldorf "Tonhalle geht aus": Projekt startet in Hassels

Düsseldorf · Es gibt Konzerte im Ernst-Lange-Haus, in Kitas und der Grundschule.

 Mathias Hudelmayer, Angela Froemer (l.) und Tanja Emmerich haben den Kindern wie Elose im Ernst-Lange-Haus viel zu bieten.

Mathias Hudelmayer, Angela Froemer (l.) und Tanja Emmerich haben den Kindern wie Elose im Ernst-Lange-Haus viel zu bieten.

Foto: Susanne Diesner

Elose ist eine vorwitzige junge Dame. Wenn irgendwo was los ist, ist das 19 Monate alte Mädchen vorne mit dabei. Beim kindgerechten Konzert innerhalb des neuen Projektes "Tonhalle geht aus" im Ernst-Lange-Haus in Hassels hat es ihr in dem Künstler-Trio das Cello angetan. Damit begleitet Mathias Hudelmayer Sängerin Angela Froemer und Tänzerin Tanja Emmerich. Wobei eigentlich alle drei, bis aufs Cello spielen, auch alles andere machen und damit die 25 Kinder im Alter bis zwei Jahre und ihre Mütter begeistern.

Zum zweiten Mal gastiert das Ensemble im Auftrag der Tonhalle im Ernst-Lange-Haus. Anfangs völlig ehrfürchtig lauschen alle dem 30-minütigen Konzert mit Tanzeinlagen. Schon die Premiere im Februar sei gut verlaufen, sagt Barbara Dully, die das Ernst-Lange-Haus der Diakonie leitet. Auch nach dem zweiten Termin ist sie beseelt. Auch darüber, dass man mit solchen Aktionen den Menschen in der Hochhaussiedlung Wertschätzung entgegenbringt. In Hassels ist der Pilot gestartet, weil die Einrichtungen im Stadtteil bestens vernetzt sind.

Auch Tonhallen-Intendant Michael Becker kam zur ersten Vorstellung vorbei. Immerhin sind die Kinder diejenigen, die in der Zukunft das Konzerthaus füllen sollen. Und dafür gilt es Hemmschwellen abzubauen. Das macht die Tonhalle seit neun Jahren mit besonderen Aktionen, die Konzertpädagogin Ariane Stern mitentwickelt. 80 bis 100 Konzerte für Kinder finden pro Jahr in der Tonhalle statt.

Mit dem neuen Konzept lässt man die Zuhörer nicht mehr zu sich kommen, sondern geht dahin, wo diese sind - ein niedrigschwelliges Angebot. Gewichtiges Argument für das Gespräch um Zuschüsse zwischen Intendant Becker und Kämmerin Dorothée Schneider. Problem ist, je mehr Veranstaltungen die Tonhalle anbietet, desto mehr Geld von der Stadt wird benötigt - Kultur ist nach wie vor ein Zuschussgeschäft. Wobei die Tonhalle für das Pilot-Projekt mit der PwC-Stiftung einen Sponsor aufgetan hat. Ob und wie die Reihe weitergeht, ist derzeit noch offen.

Neben den Angeboten für die Kleinsten werden auch weitere Altersklassen angesprochen. In der Kita Altenbrückstraße gibt es für Kinder ab zwei Musikreisen mit Puppe Clara; in der Kita In der Donk ist ein Musik- und Tanzprojekt für über Vierjährige gestartet. Und die Kinder der GGS Am Köhnen hatten die Möglichkeit, ein Konzert der Düsseldorfer Symphoniker mit der Crossover-Band "Uwaga" zu besuchen. Mit den Künstlern der Band erarbeiten die Grundschüler nun ein Musikprogramm. Alles das, was die Kinder auf die Beine stellen, wird bei einem Stadtteilfrühstück auf dem Platz vor dem Ernst-Lange-Haus am 4. Juni präsentiert.

(RP)
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