Neue U-Bahn-Linie in Katalonien ThyssenKrupp: Lifte für Barcelona

Düsseldorf · 600 Aufzüge und Rolltreppen liefert das Düsseldorfer Unternehmen für die neue U-Bahn-Linie in Katalonien. Sie wird mit fast 48 Kilometer die längste Europas. Bis zu 90 Meter rasen die Fahrstühle aus Deutschland dann in die Tiefe. Die Aufzugschächte sind zum Teil verglast und durchsichtig.

Kabinen in vier durchsichtigen Aufzugsschächten in der Station LLesià fahren bis zu 90 Meter in die Tiefe.

Kabinen in vier durchsichtigen Aufzugsschächten in der Station LLesià fahren bis zu 90 Meter in die Tiefe.

Foto: ThyssenKrupp

Es wird mit 48 Kilometern die längste U-Bahn-Linie Europas werden — und deutsche Unternehmen bauen an dem Mammut-Bauprojekt mit. ThyssenKrupp Elevator liefert für die neue Linie 9 der U-Bahn in Barcelona hochmoderne Aufzüge und Rolltreppen.

U-Bahn im Querschnitt: rechts unten die Röhre mit zwei Fahrspuren übereinander. In der Mitte die Aufzugsschächte, die die Menschen 90 Meter tief transportieren.

U-Bahn im Querschnitt: rechts unten die Röhre mit zwei Fahrspuren übereinander. In der Mitte die Aufzugsschächte, die die Menschen 90 Meter tief transportieren.

Foto: ThyssenKrupp

Jetzt hat das Unternehmen einen weiteren Auftrag für 132 Rolltreppen erhalten. Der Weltmarktführer bei Aufzügen, Fahrtreppen, Liften und Fahrsteigen stattet mit insgesamt über 600 Anlagen den Löwenanteil der neu zu bauenden Haltestellen aus. Mit 52 Stationen ist sie dann die längste U-Bahn-Röhre auf dem Kontinent. Bis 2014 soll die neue Linie 9 betriebsbereit sein. "Wir werden die gesamten Anlagen vorher installiert haben und später auch die Wartung übernehmen", sagt die ThyssenKrupp-Elevator-Sprecherin Monica Soffritti.

Der Flughafen wird mit dem östlichen Stadtrand verbunden. Vier Vorstädte sind dann mit der Innenstadt verbunden, dabei geht es vorbei am Universitätsgelände, mehreren Krankenhäusern, diversen Sehenswürdigkeiten und auch am Stadion Nou Camp des CF Barcelona. 130 Millionen Menschen sollen pro Jahr diese Linie nutzen.

Bis dahin hat ThyssenKrupp aber noch Einiges zu bewältigen. Da sind zum Beispiel die dringend notwendigen Tiefen der Metro in der katalanischen Hauptstadt. Wegen des dicht besiedelten Gebiets müssen die Tunnelröhren und unterirdischen Bahnhöfe bis zu 90 Meter tief angelegt werden. Die Rolltreppen müssen deshalb zum Teil besonders lang konstruiert sein.

Viele Stationen verfügen neben einer oberirdischen Eingangshalle auch über unterirdische Zwischenebenen, in denen sich die Menschen zu den Zügen verteilen. ThyssenKrupp Elevator hat dafür ein Steuerungssystem entwickelt, das die Aufzugskabinen schon auf der Bahnsteigebene bereitstellt, bevor ein Zug in die Metro-Station einfährt.

Außerdem werden auf vielen Bahnhöfen Aufzüge mit besonders großen Förderkapazitäten von bis zu 40 Personen eingesetzt. Das Besondere: Auf etlichen Bahnhöfen fahren mehrere Aufzüge nebeneinander in durchsichtigen Schächten auf und ab. Die Wände sind aus Glas. Bereits in vielen Metro-Stationen der bestehenden Linien hat ThyssenKrupp solche Aufzüge und Rolltreppen installiert.

Bereits im vergangenen Jahr hat das Düsseldorfer Unternehmen diverse Metros weltweit mit Aufzügen und Rolltreppen ausgestattet. Im Juli vergangenen Jahres erhielt man aus Italien einen Rekordauftrag: Insgesamt 88 Fahrtreppen und 41 Aufzüge werden für die neue Metro-Linie C in Rom gefertigt und eingebaut. Selbst in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku wurden vor einem Jahr sechs Rolltreppen des Unternehmens in Betrieb genommen.

(RP)
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