Düsseldorf Texte schreiben, aber nicht besprechen

Düsseldorf · Zu einem "Schreibspiel" haben sich gestern Interessierte in der Zentralbibliothek am Hauptbahnhof versammelt. Dabei denken sich die Teilnehmer - aus verschiedenen Altersgruppen - Texte aus, die anschließend weder besprochen noch mit nach Hause genommen werden. "Bei uns wird frei von Themen geschrieben. Es geht um den Moment und das primäre Schreiben und nicht darum, etwas Bestimmtes zu erschaffen", sagt Armin Kaster, der das Schreibspiel zusammen mit Anandita Sharma betreut.

 Beim Schnupperkurs wurde konzentriert geschrieben.

Beim Schnupperkurs wurde konzentriert geschrieben.

Foto: end

Dominik Müller, der kurz an dem Projekt mitgearbeitet hat, hat regelmäßig am Schreibspiel teilgenommen. "Ich genieße die Freiheit, die man hier beim Schreiben hat. Es ist nicht so privat wie ein Tagebuch. Wer weiß, ob nicht doch jemand meine Texte irgendwann einmal liest. Aber ich kann trotzdem machen und schreiben, was ich will", sagt der 29-Jährige. Dabei entstehen neben Gedichten und Geschichten auch willkürlich aneinander gereihte Worte oder Fantasieworte. "Manches, das ich schreibe, würde ich doch gerne mit nach Hause nehmen, darf ich aber nicht. Aber dann denke ich mir: Gute Ideen kommen wieder", ergänzt Müller.

Der Verein Malort organisiert das Modellprojekt "schreib.mal.spiel", zu dem der gestrige Schnupperkurs gehörte. Es wird von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gefördert. Die einstündigen Kurse finden drei Mal in der Woche statt. "An den Texten kann in der folgenden Sitzung immer weitergearbeitet werden", sagt Frauke Ratzke, Leiterin des Vereins. Durch Kooperationen mit vier verschiedenen Schulen werden auch Schüler eingeladen, am Spiel teilzunehmen. "Es ist etwas, das kein Ergebnis hat, also kann man auch nichts falsch machen", fügt Ratzke hinzu.

(RP)
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