Düsseldorf Terex/Demag baut Jobs in Düsseldorf ab

Düsseldorf · Der Hafenkranhersteller aus Benrath hat Probleme, seine Produkte zu verkaufen. Jetzt sollen rund 50 von 1000 Stellen abgebaut werden.

 Ein mobiler Hafenkran der Terex-Marke Gottwald im Einsatz. Im Moment ist laut Terex der Absatz dieser Maschinen weltweit rückläufig.

Ein mobiler Hafenkran der Terex-Marke Gottwald im Einsatz. Im Moment ist laut Terex der Absatz dieser Maschinen weltweit rückläufig.

Foto: terex

Der Düsseldorfer Hafenkranhersteller Terex, früher bekannt unter dem Namen Demag Cranes, baut Stellen ab. Entsprechende Informationen aus dem Firmenumfeld bestätigte gestern eine Terex-Sprecherin. Nach Informationen der Rheinischen Post sollen am Düsseldorfer Standort ungefähr 50 Arbeitsplätze wegfallen. Diese Zahl wollte die Sprecherin nicht kommentieren. Der Jobabbau soll ausschließlich in den der Produktion vor- und nachgelagerten Bereichen der Hafensparte von Terex stattfinden. "Die Produktion ist davon nicht betroffen", so die Sprecherin. Der Stellenabbau soll sozialverträglich gestaltet werden. Insbesondere das Ausscheiden von Mitarbeitern kurz vor dem Rentenalter ist Ziel von Terex. Die Maßnahmen sollen "so schnell wie möglich durchgeführt werden", um beiden Seiten Planungssicherheit zu geben. Es finden enge Gespräche mit dem Betriebsrat statt. Am Freitag soll im Werk in Benrath eine Mitarbeiterversammlung für die Angestellten der Hafensparte von Terex stattfinden. Individuelle Gespräche mit den Betroffenen sind für die nächsten Wochen geplant.

Anlass für den Jobabbau sei eine "sehr schwierige Marktlage für Hafenmobilkrane weltweit". "Die potenziellen Kunden halten sich mit Aufträgen zurück. Wir können den Markt nicht verändern, sondern wir müssen unser Unternehmen der veränderten Marktlage so gut es eben geht anpassen", sagte sie. Es würden schlicht deutlich weniger Krane verkauft als noch vor wenigen Jahren. Aus dem Unternehmensumfeld war zu hören, dass vor allem das vergangene Jahr 2014 besonders schwach war. In diesem Jahr aber seien die Auftragsbücher eigentlich wieder voll, hieß es.

Demag Cranes war bis vor vier Jahren noch im Börsensegment MDax gelistet und in Streubesitz. Dann trat der US-amerikanische Baumaschinenkonzern Terex auf den Plan und kaufte einen Großteil der Demag-Aktien auf. Zunächst zeichnete sich 2011 eine feindliche Übernahme ab, da der damalige Vorstandsvorsitzende von Demag Cranes, Aloysius Rauen, eine Fusion mit den Amerikanern ablehnte. Hohe Zugeständnisse wie etwa Standortgarantien für Düsseldorf und Wetter sowie eine Vereinbarung, drei Jahre lang keine Stellen zu streichen bewegten ihn dann aber zu einer Einwilligung in die Übernahme durch Terex. Damals hatte auch der finnische Kranhersteller Konecranes Interesse an einem Kauf von Demag. Inzwischen besitzt Terex 100 Prozent der Aktien der früheren Demag Cranes.

Die Jobgarantien, die Terex-Chef Steve Filipov mehrfach bestätigte, sind inzwischen ausgelaufen. Ohnehin fielen die jetzigen Sparmaßnahmen nicht in den Schutzbereich der Stellengarantien, da diese nur für Kündigungen im Zuge der Integration von Demag in den Terex-Konzern gegolten hätten, und nicht etwa für Jobabbau infolge von Absatzschwierigkeiten.

Inzwischen ist Demag größtenteils in den neuen Konzern integriert. Am Standort Düsseldorf beschäftigt das Unternehmen 1000 Mitarbeiter, 600 davon im Bereich Hafenkrane. Erst kürzlich sind im Zuge der Integration Mitarbeiter aus dem Bereich "Global Business Services" nach Düsseldorf gekommen. Die Sparte beschäftigt sich mit Finanzierungsfragen.

(RP)
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