Düsseldorf Teilgeständnis in Rotlicht-Prozess

Düsseldorf · 33-Jähriger gibt vor dem Landgericht mehrere Betrügereien zu.

Mit einem ersten Teilgeständnis nach mehr als drei Jahren ist der so genannte Rotlicht-Prozess jetzt vor dem Landgericht fortgesetzt worden. Einer von drei noch übrig gebliebenen Angeklagten räumte mehrere Betrügereien zu Lasten von Bordell-Kunden an der Rethelstraße ein, gab auch Drogengeschäfte mit Kokain zu.

Doch den Kernvorwurf der Anklage, die von bandenmäßig organisiertem Großbetrug in den Bordellen und einem Erotik-Hotel in Bahnhofsnähe ausgeht, bestätigte der 33-jährige Angeklagte nicht. Er habe auch nicht auf Anweisung des mitangeklagten Bordell-Chefs Tomas M. (51) gehandelt, als er Kreditkarten von Bordellbesuchern in mehreren Fällen ohne Gegenleistung belastet und hohe Beträge abgebucht habe, sondern habe das nach eigenem Entschluss und auf eigene Rechnung getan. Auch den weiteren Anklagevorwurf, der 33-Jährige habe im Kilobereich mit Kokain gehandelt, wies er zurück.

Grundsätzlich hatte das Gericht eine Vereinbarung angeregt, wonach die beiden Mitangeklagten von Bordell-Chef M. mit niedrigen Haftstrafen rechnen könnten, falls sie einen Teil der Anklagevorwürfe bestätigten. Ob die Strafkammer mit der bisherigen Aussage des 33-Jährigen diese Übereinkunft jetzt für erfüllt hält, ist noch unklar. Der Mann wurde inzwischen aber aus der Untersuchungshaft entlassen. In welchem Umfang ein zweiter Helfer (32) demnächst ebenfalls über Tricks und illegale Geschäfte in den inzwischen geschlossenen Rethelstraßen-Bordellen aussagen wird, ist ebenfalls noch ungewiss.

(RP)
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