Düsseldorf Taxifahrer soll Auto abgedrängt haben

Düsseldorf · Ungeklärt bleibt ein schwerer Verkehrsunfall vom Kennedydamm auch nach einem Prozesstermin am Dienstag beim Amtsgericht.

Ein Taxifahrer (37) soll Ende 2014 weit nach Mitternacht einen anderen Autofahrer (27) bei fast 100 km/h derart abgedrängt haben, dass der junge Mann mit seinem Golf abrupt ausweichen musste, dabei auf eine ansteigende Leitplanke geriet, das linke Vorderrad verlor und mit 4500 Euro Totalschaden erst nach einer Schleif- und Schlitterspur von 93 Metern zum Stehen kam. Der Fahrer blieb nahezu unverletzt. Und der Angeklagte durfte das Gericht ohne Schuldspruch verlassen.

Er hatte dem Vorwurf widersprochen und konnte nicht mit letzter Sicherheit als der Unfallfahrer jener Nacht überführt werden. Schon in Hofgartennähe soll damals die Auseinandersetzung des Taxifahrers mit dem Jurastudenten im Golf begonnen haben. Als Zeuge sagte der 27-Jährige aus, der Fahrer im Taxi habe ihn dauernd abgedrängt, ausgebremst - und an einer roten Ampel durch das Seitenfenster noch beschimpft. Warum, konnte sich der Golf-Fahrer angeblich nicht erklären. Sicher war der Zeuge aber "zu 95 Prozent", dass mit dem 37-Jährigen hier der Richtige auf der Anklagebank saß. "Wir gehen eher von einer Verwechslung aus", konterte dessen Anwalt. Die Droschke werde zwar überwiegend beruflich genutzt, aber auch von diversen Mitgliedern der Großfamilie des Angeklagten. Einer dieser Verwandten kam sogar als präsenter Zeuge mit zum Prozess. Ob der Golf-Fahrer ausschließen könne, dass nicht der Angeklagte die Taxe in jener Nacht gefahren hatte, sondern der fast gleichalte Verwandte? "Das kann ich nicht zu hundert Prozent ausschließen", so das Unfallopfer. Für die Staatsanwältin war klar: Ohne klare Beweise gegen den Angeklagten könne nur ein Freispruch folgen. Das sah auch die Richterin so. Wer jetzt für den Totalschaden am Golf aufkommt, ist völlig offen.

(wuk)
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