Klärendes Gespräch Taxi-Innung Düsseldorf verspricht besseren Service

Düsseldorf · Nach zahlreichen Beschwerden über unfreundliche Taxifahrer und solche, die die Beförderung von Passagieren auf kurzen Strecken ablehnen, haben sich nun Messe-Chef Werner Dornscheidt und der Vorsitzende der Düsseldorfer Taxi-Innung zum Schlichtungsgespräch getroffen.

 In Düsseldorf wird über den Taxi-Service diskutiert - viele sind unzufrieden mit Umgangsformen der Fahrer und den Preisen.

In Düsseldorf wird über den Taxi-Service diskutiert - viele sind unzufrieden mit Umgangsformen der Fahrer und den Preisen.

Foto: Andreas Endermann

Dornscheidt hatte extrem viele Fälle von schlechtem Service während der Medica beklagt. "Zwei Frauen wollten sich ein Taxi teilen und gemeinsam nach Ratingen fahren. Der Taxifahrer aber verlangte von beiden Insassen den vollen Preis für die Beförderung", sagte der Messe-Chef vor dem Treffen. Außerdem berichtete er, dass Gäste beklagt hätten, Fahrer würden ausschließlich die lukrativen Fahrten zum Pauschalpreis mit Ziel Flughafen Düsseldorf anbieten. "Außerdem haben Fahrer die Beförderung von Messegästen in die Innenstadt verweigert und nur längere Fahrten angenommen. Das verstößt aber gegen die Beförderungspflicht", so Dornscheidt.

Das Treffen der beiden sei "sehr konstruktiv" gewesen, berichtete jetzt Taxi-Chef Dennis Klusmeyer. Die beklagten Fälle hätten sich als wahr herausgestellt. Die der Taxi-Genossenschaft angeschlossenen Firmen würden nun sensibilisiert bei der Auswahl der Fahrer. "Allerdings waren nicht alle genannten Fälle von Taxi-Unternehmen, die unserer Genossenschaft angehören", sagt Klusmeier. Mindestens drei der betroffenen Fahrer hätten nichts mit der Genossenschaft zu tun. Laut Klusmeier werden nun die "schwarzen Schafe", wenn sich die Beschwerden häufen, von der Kundenvermittlung ausgeschlossen.

Viele der "Problem-Taxis" seien durchaus bekannt. Klusmeier und Dornscheidt vereinbarten, nach einer Lösung zu suchen, um diese von der Messe fernzuhalten. Vorbild dafür könnte eine ähnliche Regelung wie am Düsseldorfer Flughafen sein. Taxis und deren Fahrer, die dort Passagiere aufnehmen wollen, müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Darunter fallen neben einer technischen Möglichkeit für die Kreditkartenabrechnung auch Sprachkenntnisse und Sauberkeit. "Das wird übrigens regelmäßig jeden Dienstagmorgen überprüft", sagt der Chef der Taxi-Genossenschaft Klusmeier.

Viele Leser hatten auch die Düsseldorfer Taxipreise beklagt. Diese liegen aber nicht in der Verantwortung der Taxi-Unternehmen. Sie werden von der Stadt festgesetzt. Dabei ist Düsseldorf die teuerste Großstadt Deutschlands. So beträgt die Grundgebühr pro Fahrt 4,50 Euro. Für jeden weiteren Kilometer werden 2,20 Euro berechnet. Fahrten von der Messe zum Flughafen oder zurück kosten pauschal 20 Euro. Als Großraumzuschlag bei der Beförderung von mehr als vier Personen werden sieben Euro fällig. Wer mit Kreditkarte zahlen möchte, muss eine Gebühr von zwei Euro entrichten.

Andere Städte sind in Sachen Taxi deutlich billiger als die NRW-Landeshauptstadt. Am preiswertesten kommt man in Bonn von A nach B. Die Grundgebühr liegt bei 2,70 Euro, der niedrigste Wert einer deutschen Großstadt. Allerdings werden dort Gebühren ab dem zweiten Gepäckstück und auch für Hunde erhoben. In Mönchengladbach liegt die Grundgebühr bei drei Euro, in Essen sind es vier Euro. In den ländlichen Kreisen Nordrhein-Westfalens werden selten mehr als 3,50 Euro Grundgebühr fällig.

Auf der Seite der Taxi-Innung gibt es auch einen Fahrpreisrechner. Der hat aber offenbar Macken. Der Versuch, den Preis für eine Fahrt von den Schadow Arkaden in die Morsestraße zu ermitteln, führte uns dann zum Morsedrive der amerikanischen Kleinstadt Ashville. Das allerdings für preisewerte (und definitiv fehlerhafte) 81,50 Euro.

(tb)
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