"Tae Tu Festival" in Düsseldorf Tattoo-Künstler zeigen ihr Können

Düsseldorf · Dass Tattoos mehr sind als nur auf dem Oberarm gestochene Totenköpfe oder Rosen, bewiesen 76 Künstler beim ersten "Tae Tu Festival" im Boui Boui Bilk. In der alten Schraubenfabrik konnten die Besucher ihnen bei der Arbeit über die Schulter schauen und sich ihr Wunschmotiv tätowieren lassen.

 Beim ersten "Tae Tu Festival" im Boui Boui Bilk konnten sich die Besucher vor Ort ihr Lieblingsmotiv stechen lassen.

Beim ersten "Tae Tu Festival" im Boui Boui Bilk konnten sich die Besucher vor Ort ihr Lieblingsmotiv stechen lassen.

Foto: andreas bretz

Leonie Johland hatte sich schon im Internet über die ausstellenden Künstler informiert. Ihr gefielen besonders die Arbeiten der Dortmunder Tätowiererin Rebecca Bertelwick vom Studio Kaninchenbau. "Ich habe mich sofort in ihren Specht-Entwurf verliebt", sagt die 21-Jährige aus Rheinland-Pfalz. Knapp zwei Stunden muss Johland still sitzen für ihr erstes Tattoo. "Das Stechen hat nicht wirklich weh getan. Es war nur ein leichtes Brennen", sagt sie und präsentiert stolz ihren Specht auf dem linken Unterarm. "Wir wollen mit dem Festival zeigen, dass das auch eine Form von Kunst ist", meint Veranstalterin Melanie Schmitz. Außerdem sei es ihr wichtig gewesen, das Festival in einem urbanen, zeitgemäßen Rahmen stattfinden zu lassen. Tatsächlich kamen zum Festival auch Besucher, die sich kein Motiv stechen lassen wollten. "Ich finde es einfach nur spannend, die Leute beim Tätowieren beobachten zu können", sagt Verena Müller (36) aus Flingern. Die Techniken entwickelten sich ja immer weiter.

Ein Ziel des Festivals besteht auch darin, Vorurteile gegenüber der Tattoo-Szene abzubauen. "Viele halten Tätowierte immer noch für dumm. Dabei sind 80 Prozent der Aussteller hier Akademiker", sagt Veranstalterin Schmitz.

(sdt)
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