Düsseldorf Studierende der Heine-Uni ehren ihre Dozenten

Düsseldorf · "Ich war super aufgeregt, aber jetzt bin ich erleichtert und glücklich." Wer Basel al Ali an diesem Nachmittag im Hörsaal 3b der Heinrich-Heine-Universität zuhört, könnte vermuten, der 25-Jährige hätte einen begehrten Studienpreis oder ein Stipendium erhalten. Doch beim diesjährigen Tag der Lehre wurden keine Studierenden ausgezeichnet, sondern engagierte Dozenten, die dafür mit einem Lehrpreis geehrt wurden. Al Alis Freude hat daher einen ganz anderen Grund: Bereits einige Monate vor der Preisverleihung konnten die Studierenden in vier Kategorien (Vorlesungen, Seminare, E-Learning und innovativste Veranstaltungen) ihre Dozenten nominieren. Auch al Ali hatte einen Dozenten für den Lehrpreis vorgeschlagen.

 Witold Mucha, Jan Philip Clooth, Beryl Schwarz-Herzke und Constantin Czekelius wurden ausgezeichnet.

Witold Mucha, Jan Philip Clooth, Beryl Schwarz-Herzke und Constantin Czekelius wurden ausgezeichnet.

Foto: Anne Orthen

So ist es nicht verwunderlich, dass der Syrer kaum mehr mit dem Applaudieren aufhört, als verkündet wird, dass Jan Philip Clooth den mit 10.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie "Innovativste Lehrveranstaltung" gewonnen hat. "Flüchtlingshilfe konkret" hieß das Seminar, mit dem Clooth gewann - ein sogenanntes Service-Learning-Angebot, bei dem Studierende Tagungen, Sprachkurse und viele weitere Service-Angebote für Flüchtlinge entwickelten. Auch al Ali nahm am Seminar teil und war begeistert: "Er hat uns nicht nur als Studenten gesehen, sondern als Impulsgeber." Clooth erklärte: "Als Student habe ich mir oft gewünscht, mehr gestalten zu können." Deshalb gebe er viel Verantwortung in die Hände der Studierenden.

Der Tag der Lehre bestand jedoch nicht nur aus der Preisverleihung. Bereits im Vorfeld wurde in einer Gesprächsrunde von Dozenten und Studierenden besprochen, wie der Einstieg ins Studium erleichtert werden kann. Dabei im Fokus: die Digitalisierung. Viele Studierende wünschten sich digitale Aufzeichnungen zu Vorlesungen, um diese besser nachbereiten zu können. "Wir müssen uns den digitalen Herausforderungen stellen", gab Christoph Börner, Prorektor für Studienqualität und Personalmanagement, zu. Viele Lerninhalte seien bereits auf Online-Plattformen verfügbar, "im Bereich E-Learning können wir aber noch einiges verbessern", so Börner. Daher werde das Programm "Integrierte Qualitätsoffensive in Lehre und Studium", in dessen Rahmen 18 Millionen Euro unter anderem in die digitale Lehre investiert werden sollen, noch bis 2020 fortgesetzt.

(het)
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