Düsseldorf Streit um Spritztour von Park-Service-Fahrer

Düsseldorf · Diese Heimkehr aus dem Urlaub hatte sich ein Autofahrer ganz anders vorgestellt. Kurz nach der Landung in Düsseldorf musste der Urlauber bereits die Polizei rufen. Denn sein Auto, das er während seiner Ferien Mitte 2012 einem Parkservice anvertraut hatte, war dort schwer demoliert worden - und der Chef der Park-Firma soll alles getan haben, um das zu verheimlichen.

Illegales Parken: Ärger über Park-Service in der Region
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Dafür war jener Firmen-Chef (45) vom Amtsgericht wegen Betruges zu 42.000 Euro Strafe verurteilt worden. Aber das will er nicht zahlen, legte Protest ein, erzwingt damit am Freitag einen öffentlichen Prozess. (27. November, 11 Uhr, Saal 1.107)

Mehr als drei Jahre nach dem vertuschten Unfall mit dem Auto dieses Urlaubers will die Justiz den Fall jetzt klären. Denn der Firmen-Chef hatte jede Beschädigung an dem Ford Focus des Kunden zunächst verschwiegen. Doch der Urlauber hatte sofort bemerkt, dass die komplette linke Seite seines Wagens zerbeult, laienhaft repariert und dann schlecht überlackiert worden war. Polizisten schätzten den Schaden auf 6000 Euro und gingen davon aus, dass ein Parkservice-Mitarbeiter das Auto unerlaubt zu Spritztouren genutzt, dabei einen Unfall verursacht hatte. Und dessen Chef hat das angeblich um jeden Preis verheimlichen wollen. Die Anzeige des Kunden löste damals eine Ermittlungslawine aus. Denn auch etlichen anderen Kunden diverser Parkservice-Firmen am Flughafen war aufgefallen, dass ihre Autos während ihrer Ferien unerlaubt genutzt worden waren.

Bei dem Ford Focus präsentierte der 45-jährige Parkservice-Chef aber plötzlich eine verblüffende Erklärung: Das Fahrzeug des Urlaubers sei nur verwechselt und "irrtümlich" ausgebeult und lackiert worden, weil ein anderer Kunde mit einem baugleichen Auto beim Einparken einen Unfall gebaut - und das Unternehmen angeblich gebeten habe, diese Schäden zu reparieren. Nur aus Versehen, so der Angeklagte, sei dann aber nicht dieser Ford repariert worden, sondern der Ford des Urlaubers. Und in einem ersten Prozessversuch im Mai hatte der Firmen-Chef sogar eine Adresse jenes anderen Ford-Fahrers geliefert, hatte ihn dann als Zeugen benannt.

Die Richterin musste den Prozess damals abbrechen. Jetzt aber wird der ganze Fall komplett neu aufgerollt.

(RP)
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