Düsseldorf Start-up hilft beim Abnehmen

Düsseldorf · "Intumind" wurde beim Uni-Ideen-Wettbewerb für Start-ups ausgezeichnet.

 Mareike Awe und Marc Reinbach haben das Start-up gegründet.

Mareike Awe und Marc Reinbach haben das Start-up gegründet.

Foto: DIWA

Schokolade essen und dabei abnehmen? Klingt zu schön, um wahr zu sein. Zwei Medizinstudenten der Düsseldorfer Uni haben das Unternehmen "intumind" gegründet, in dem sie ein Trainings-Programm anbieten, das sich in einem Satz zusammenfassen lässt: "Intuitiv das Richtige essen, gesund abnehmen - und Diäten vergessen."

Ihr Konzept ist ein Plädoyer für mehr Genuss. "Die meisten Menschen haben doch verlernt, das Richtige und vor allem mit Muße zu essen", sagt Mareike Awe, Medizinstudentin im neunten Semester. Stattdessen hätten sie eine angespannte Haltung zum Essen und zum eigenen Gewicht. Unzählige Diäten seien die Folge, oft über Jahre und Jahrzehnte, inklusive des bekannten Jojo-Effekts. "Wir können davon ausgehen, dass über 90 Prozent aller Diäten langfristig nichts bringen."

Sie hat das selbst erlebt. Als Jugendliche war sie Leistungssportlerin, als sie mit dem Dauer-Training aufhörte, nahm sie stark zu. "Damals habe ich mich zum ersten Mal mit den Prinzipien des intuitiven Essens beschäftigt und die Erkenntnisse der Wissenschaft gründlich studiert." Die beiden Firmengründer zitieren Studien, die das Essverhalten von Kindern untersuchten. Marc Reinbach: "Sie zeigen, dass Kinder noch instinktiv in der Lage sind, nach den richtigen Nahrungsmitteln zu greifen." Durch Ermahnungen wie "Iss deinen Teller leer" würde das natürliche Verhalten regelrecht abtrainiert - bis eine große Unsicherheit übrig bleibt.

Diese Erkenntnisse haben die beiden angehenden Mediziner nun in ihrem Programm umgesetzt. "Bei uns gibt es keine Diätpläne, kein Kalorienzählen und keine Rezepte", so Mareike Awe. Stattdessen lernen die Teilnehmer in einem 12-Wochen-Programm zu erkennen, wann sie wirklich hungrig sind, was ihnen besonders gut schmeckt und vor allem, wann sie satt sind. "Wir lösen alle Verbote auf." Stattdessen bekommen die Teilnehmer Lektionen, wie sich das intuitive Ess-Verhalten wiederentdecken und trainieren lässt, inklusive Audio-Trainings, die das eingefahrene Ernährungs-Verhalten ändern sollen. Marc Reinbach: "Ein Grundsatz lautet zum Beispiel, dass man nicht aus Frust oder anderen psychischen Gründen essen sollte, sondern ausschließlich aus Appetit."

Klingt ebenso selbstverständlich wie ein zweites Prinzip des Programms: "Handy und Fernseher sollten beim Essen grundsätzlich ausgeschaltet sein." Das allein sei für viele Menschen ziemlich schwierig umzusetzen, wie die erste Gruppe bestätigte, die das 12-Wochen-Programm soeben abgeschlossen hat. Ergebnis: Bei allen purzelten die überflüssigen Pfunde.

Doch wichtiger sei, so die beiden Firmengründer, dass alle ihr Essverhalten grundsätzlich verändert hätten. Zitat einer Teilnehmerin: "Früher hatte ich oft geradezu eine Gier nach Schokolade und habe dann eine ganze Tafel verschlungen. Seit ich weiß, dass Süßes nicht verboten ist, ist die Gier weg, Jetzt reicht mir ein Riegel." Firmengründerin Mareike Awe hat durch die Methode vor vier Jahren zehn Kilo verloren - "und bis heute ohne Mühen gehalten". Im Januar starten sie wieder ein 12-Wochen-Programm, in dem die Teilnehmer ein intuitives Essverhalten trainieren können.

Infos unter www.intueat.de.

(RP)
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