Wittlaer Viele neue Wohnungen für Wittlaer

Wittlaer · Auf dem ehemaligen Gelände der Graf-Recke-Stiftung werden zehn Mehrfamilienhäuser gebaut. Viele der Wohnungen sind bereits verkauft. Insgesamt werden rund 25 Millionen Euro in das Neubaugebiet investiert.

 Beim Bauprojekt "StadtGrün Wittlaer" sollen zehn dreigeschossige Mehrfamilienhäuser (im Hintergrund zu sehen) entstehen.

Beim Bauprojekt "StadtGrün Wittlaer" sollen zehn dreigeschossige Mehrfamilienhäuser (im Hintergrund zu sehen) entstehen.

Foto: Corpus Sireo

Für das Wohnprojekt "StadtGrün Wittlaer" ist in diesen Tagen der Baubeginn erfolgt. Zurzeit werden auf dem Gelände rund um den Bergesweg Baustraßen angelegt und erste Erdbauarbeiten vorgenommen. Grundsteinlegung für die Errichtung der zehn Mehrfamilienhäuser soll Anfang April sein, Richtfest soll im September gefeiert werden. Voraussichtlich Mitte 2017 werden die ersten Bewohner ihr neues Zuhause beziehen können. Geplant sind dreigeschossige würfelförmige Gebäude mit maximal sechs Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Diese sind zwischen 69 und 147 Quadratmeter groß und haben Balkone oder Terrassen mit Garten. Dazu gehören 73 Tiefgaragenplätze und zwei Kinderspielplätze. Rund 40 Prozent der Eigentumswohnungen sind nach Angaben des Projektentwicklers, der Düsseldorfer Corpus Sireo Gesellschaft, bereits verkauft. Insgesamt werden dabei rund 25 Millionen Euro in das Neubaugebiet investiert. Bürger haben am Samstag, 27. Februar, und Sonntag, 28. Februar, am Bergesweg 12 von 14 bis 16 Uhr die Möglichkeit, sich vor Ort über das Bauprojekt "StadtGrün Wittlaer" zu informieren.

Das Bauland gehörte zuvor der Graf-Recke-Stiftung, die den Erlös in neue Projekte investieren will. Die Stiftung benötigt nicht mehr so viele Grundstücke in Wittlaer, da in einigen Bereichen eine Dezentralisierung der Angebote angestrebt wird. Einige Wohngruppen für junge Menschen mit schwierigem Lebenshintergrund sollen beispielsweise künftig nicht mehr auf dem Stiftungsareal in Wittlaer, sondern in verschiedenen Stadtteilen leben. Der Vorteil ist dann, dass die Jugendlichen in einem Umfeld wohnen und sich zurechtfinden müssen, wie sie es später auch vorfinden werden. Dort werden sie schrittweise in ein eigenständiges Leben herangeführt.

Dass nun auf dem Gelände der Stiftung Wohnhäuser entstehen, kommt auch neuen pädagogischen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Entwicklungen entgegen. So gehört eine Öffnung des Geländes und damit das Schaffen "normaler" Lebensräume schon seit mehreren Jahren zu den Zielen der Inklusion. Aber auch die Stiftung selbst plant ab 2017 neue Gebäude auf dem Gelände für betreute Wohngruppen zu bauen, da geschützte Bereiche auch weiterhin benötigt werden. Denn von der Stiftung werden auch Kinder betreut, die beispielsweise durch sexuellen Missbrauch über Jahre traumatisiert wurden oder zuvor keine emotionalen Bindungen aufbauen konnten. Sie haben teilweise enorme Probleme und brauchen deshalb besondere Schutzräume.

Damit ist aber die Neustrukturierung des Stiftungsgeländes noch nicht beendet. Im südlichen Areal sollen ebenfalls auf dem Gelände der alten Werkstätten weitere Wohnhäuser gebaut werden.

Die Graf-Recke-Stiftung ist seit über 100 Jahren in Wittlaer angesiedelt und lenkt inzwischen von dort aus ihre zahlreichen Einrichtungen in ganz Deutschland. Die Stiftung engagiert sich traditionell schwerpunktmäßig in der Kinder- und Jugendhilfe. In Wittlaer unterhält sie unter anderem zwei Kindertagesstätten, ein Seniorenzentrum und zwei Förderschulen. Zu den Zielen gehört die Stärkung der Kinder und ihrer Familien und Perspektiven für ein selbständiges Leben zu eröffnen. Ein riesiges Areal hat sie bereits vor rund 20 Jahren veräußert, auf dem das Neubaugebiet Einbrungen entstand.

(brab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort