Wittlaer Neue Nachbarn für die Graf-Recke-Stiftung

Wittlaer · Das ehemaligen Gelände der Stiftung verändert sich. Viele Wohnhäuser werden dort gebaut.

 Eine Luftansicht mit den Plänen auf dem Gelände der Graf-Recke-Stiftung.

Eine Luftansicht mit den Plänen auf dem Gelände der Graf-Recke-Stiftung.

Foto: Corpus Sireo

Seit zwei Jahren wird auf einem insgesamt 34.000 Quadratmeter großen Areal rund um die Graf-Recke-Stiftung im Ortsteil Einbrungen gebaut. Insgesamt wird am Standort eine Gesamtwohnfläche von mehr als 5820 Quadratmetern geschaffen. Rund 25 Millionen Euro werden in das Neubaugebiet "StadtGrün Wittlaer" investiert. Am Bergesweg sind schon zehn Mehrfamilienhäuser fertiggestellt worden. Die Bewohner sind im Sommer in die dreigeschossigen würfelförmigen Gebäude mit maximal sechs Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen eingezogen.

An der Einbrunger Straße laufen derweil die Bauarbeiten für weitere Wohnhäuser in drei Bauabschnitten auf Hochtouren. Dort entstehen zurzeit 32 Reihen- und Doppelhäuser. Diese sind mit jeweils einer Garage oder einem Carport ausgestattet, zudem befinden sich 75 Stellplätze in drei Tiefgaragen am Bergesweg und es stehen Fahrradstellplätze zur Verfügung.

Nach Angabe des Projektentwicklers, der Düsseldorfer Corpus Sireo Gesellschaft, sind auch an der Einbrunger Straße schon 18 Häuser verkauft. Die Kaufpreise liegen im Durchschnitt zwischen 4500 und 5400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Es gibt keinen Anteil an preisgedämpften oder öffentlich geförderten Wohnungen. Zu den Käufern zählen überwiegend Familien. Am Bergesweg wurden deshalb zwei neue Spielplätze geschaffen. Das Bauland gehörte zuvor der Graf-Recke-Stiftung, die den Erlös in neue Projekte investieren will.

Die Stiftung benötigt nicht mehr so viele Grundstücke in Wittlaer, da in einigen Bereichen eine Dezentralisierung der Angebote angestrebt wird. Einige Wohngruppen für junge Menschen mit schwierigem Lebenshintergrund beispielsweise leben nicht mehr auf dem Stiftungsareal in Wittlaer, sondern in verschiedenen Stadtteilen und in Nachbarstädten. Der Vorteil ist dabei, dass die Jugendlichen in einem Umfeld wohnen und sich zurechtfinden müssen, wie sie es später auch vorfinden werden. Dort werden sie schrittweise an ein eigenständiges Leben herangeführt.

Die Stiftung selbst entwickelt zurzeit neue Konzepte für weitere Teile ihres Geländes. Angedacht ist beispielsweise, neue Gebäude für betreute Wohngruppen zu bauen, da geschützte Bereiche auch weiterhin benötigt werden. Denn von der Stiftung werden auch Kinder betreut, die beispielsweise durch sexuellen Missbrauch über Jahre traumatisiert wurden oder zuvor keine emotionalen Bindungen aufbauen konnten. Sie brauchen weiterhin besondere Schutzräume.

Die Weichen für die neuen Konzepte wird jetzt der Theologe Markus Eisele stellen müssen, der seit 1. Februar der neue Theologische Vorstand der Graf-Recke-Stiftung ist und sich gemeinsam mit Finanzvorstand Petra Skodzig um das operative Geschäft kümmert. "Vor dem Hintergrund der zahlreichen Herausforderungen der nahen Zukunft ist es gut, dass wir mit Markus Eisele einen Theologischen Vorstand mit Managementerfahrung für unsere Stiftung gewonnen haben", sagt Skodzig.

(brab)
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