Düsseldorf-Wittlaer Restaurant Brand's Jupp schon wieder geschlossen

Wittlaer · Das Traditionslokal in Wittlaer sucht nach nur einem Jahr erneut einen neuen Pächter. Jetzt wird nach einem Nachfolger gesucht. Der muss beides können: den schnellen Imbiss und die gehobene Küche.

 Das Lokal am Rhein braucht jemanden, der es bewirtschaftet.

Das Lokal am Rhein braucht jemanden, der es bewirtschaftet.

Foto: Simon Hopf

Nur ein Jahr lang war in das Restaurant an der Kalkstraße 49 neues Leben eingezogen. Seit dem 5. Oktober ist das Gasthaus mit 120 Plätzen und zusätzlichen 100 Plätzen im Biergarten geschlossen. Die Vermieterin Irmtraud Beck hatte dem Pächterehepaar Benjamin und Susanne Rehbock gekündigt, ohne zu wissen, dass wenige Tage später ein Insolvenzverfahren eingeleitet werden würde.

"Vieles hat mir nicht gefallen. Unter anderem wurden die vertraglich vereinbarten Öffnungszeiten nicht eingehalten", sagt Beck. Die heutige Besitzerin des Hauses ist eine geborene Brand und selber darin aufgewachsen. Sie möchte möglichst schnell wieder das Restaurant eröffnen. Bewerber würde es bereits geben. Diese müssen unterschiedliche Kundenwünsche berücksichtigen. So wird mit dem Namen Brands Jupp auf der einen Seite eine gehobene Küche verbunden, auf der anderen Seite wollen auch zufällig vorbeikommende Spaziergänger und Fahrradfahrer nur zu einem kleinen, einfachen Imbiss einkehren können.

Das Gebäude selbst wurde bereits 1640 urkundlich erwähnt. Im Jahr 1874 übernahm dann die Familie Brand das Gasthaus, in dem vor allem Bauern und Schiffer, die dort Kalk aus den Ratinger Brüchen auf ihre Schiffe luden, einkehrten. Das Gasthaus mit einigen Gästezimmern wurde schon früh zum Treffpunkt von Künstlern und Kreativen. So lebte dort auch eine Zeit lang der Künstler Max Clarenbach (1880 bis 1952), der in den Rheinwiesen von Wittlaer viele Bilder malte. Ihm zu Ehren gibt es bis heute in Brand's Jupp ein Max-Clarenbach-Zimmer. Zudem bezahlten die Maler immer wieder ihre Rechnungen mit ihren Werken. Einige davon hängen bis heute im Gastraum.

Mehrere Monate hatte die Gastronomie leergestanden, bevor das Pächterehepaar Rehbock in einer Schnellaktion - zwischen Besichtigung und Eröffnung lagen gerade einmal vier Wochen - den Betrieb übernommen hatte.

(brab)
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