Wersten Unterkunft für 99 chronisch Kranke

Wersten · Nachdem das Lore-Agnes-Haus in Wersten fast vier Jahre lang umgebaut bzw. erweitert wurde, bietet es nun Platz für 99 ältere Bewohner mit chronisch psychischen Erkrankungen. Gestern wurde es im Beisein von Thomas Geisel eröffnet.

 Eröffneten gestern das Lore-Agnes-Haus: Oberbürgermeister Thomas Geisel(v.l.), Regina Kütter (Bewohnerbeirat), Annette Kamieth-Hohl (Leiterin), Karl-Josef Keil (Kreisvorsitzender Awo).

Eröffneten gestern das Lore-Agnes-Haus: Oberbürgermeister Thomas Geisel(v.l.), Regina Kütter (Bewohnerbeirat), Annette Kamieth-Hohl (Leiterin), Karl-Josef Keil (Kreisvorsitzender Awo).

Foto: günter von ameln

Bei der Festsetzung des Eröffnungstermins für das Lore-Agnes-Haus der Arbeiterwohlfahrt hatte wohl keiner der Verantwortlichen gedacht, dass sie den bisher heißesten Tag im Jahr erwischen würden. Doch die mehreren dutzend Gäste, die trotzdem gekommen waren, machten das Beste draus und suchten sich ein schattiges Plätzchen. Das Haus wurde seit 2011 zum Teil neu gebaut und kernsaniert. Dort finden 99 alte Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen eine Bleibe. Gestern wurde es eröffnet.

"Die Bewohner sind nun in Einzelzimmern untergebracht. Über das Interieur konnten sie selbst mitentscheiden, damit sie sich wohl fühlen", sagte die Leiterin der Einrichtung, Annette Kamieth-Hohl. Während der Bauarbeiten war ein Teil von ihnen in einer Einrichtung an der Stargarder Straße untergebracht. Laut Kamieth-Hohl habe man nun aber alle wieder im Lore-Agnes-Haus vereinigt.

Auch für die rund 100 Mitarbeiter des Hauses war die Bauzeit eine Strapaze. "Wir mussten durch die zwei Standorte natürlich die Schichten doppelt belegen, haben das aber gut hinbekommen", erklärte die Einrichtungsleiterin. Im Haus ist speziell geschultes Personal angestellt, um die Bewohner optimal betreuen zu können. "Krisenfälle, die sonst im LVR-Klinikum in Ludenberg landen würden, können wir so abfangen und direkt hier behandeln. Das erspart den Bewohnern und uns viel Stress", erzählte Kamieth-Hohl.

Auch die Vorsitzende des Bewohnerbeirates, Regina Kütter, ist zufrieden mit dem Ergebnis. "Die Zimmer sind sehr schön geworden und der Außenbereich ist noch ahnsehnlicher. Wir haben eine ruhige und grüne Umgebung, das ist toll", sagte die 74-Jährige und ergänzte: "Wir sind eine große Familie. Das Haus ist für uns ein Zuhause geworden." Davon konnten sich nach drei kurzen Ansprachen auch die Gäste überzeugen. Gekommen war neben Vertretern der örtlichen Politik und anderen karitativen Einrichtungen auch Oberbürgermeister Thomas Geisel. Während seines Zivildienstes habe er selbst bei der Awo gearbeitet, und wisse dadurch, welche Leistung die Mitarbeiter erbrächten. In seinem Grußwort lobte er das neue Gebäude. "Dies ist eine Einrichtung mit Alleinstellungsmerkmal. In ansprechendem Ambiente können die Bewohner in Würde ihren Lebensabend verbringen", sagte er.

Gebaut wurde fast vier Jahre lang. Dafür musste ein Teil des alten Gebäudes abgerissen und neu errichtet werden. Bei Neubau und Sanierung wurde darauf geachtet, dass sich das Gebäude gut in die Umgebung einpasst und energetisch auf dem neusten Stand ist. Wie auch zuvor ist das Lore-Agnes-Haus eine offene, vollstationäre Einrichtung für ältere Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen. Aufgenommen werden Menschen ab 60 Jahren, die aufgrund ihrer Erkrankungen nicht mehr alleine leben können. Die Krankheitsbilder reichen von Depression über Schizophrenie bis hin zu Formen von Demenz.

(maxk)
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