Wersten Streitgespräche und Schubsereien

Wersten · Kreisliga A: Unentschieden endete das Süd-Derby zwischen dem SV Wersten 04 und dem TSV Urdenbach. Eine gerechte Punkteteilung - wie TSV-Trainer Frank Lippold befand. Bei Wersten musste in der 88. Minute ein Feldspieler ins Tor.

 Den Griff an die Kehle von Daniel Wenzel (li.) und das anschließende Wegschubsen musste der Werstener Torhüters Arian Musa kurz vor Schluss der Partie mit einem Platzverweis bezahlen.

Den Griff an die Kehle von Daniel Wenzel (li.) und das anschließende Wegschubsen musste der Werstener Torhüters Arian Musa kurz vor Schluss der Partie mit einem Platzverweis bezahlen.

Foto: Günter von Ameln

Wenigstens zwei kuriose Streitgespräche und zwei folgenschwere Schubser sorgten im Kreisliga A-Duell zwischen dem SV Wersten 04 und dem TSV Urdenbach kurzzeitig für echte Derby-Stimmung. Spielverlauf und Spielergebnis hingegen verdienten eher das Prädikat: schiedlich, friedlich. 1:1 trennten sich die Nachbarschaftsrivalen.

Die erste Hälfte gehörte den 04ern. Im zweiten Spielabschnitt dominierte der TSV. Spielerisch wusste das Team von Trainer Alfred Glubisz Akzente zu setzen. Gäste-Coach Frank Lippold erfreute sich an Einsatzwillen und Cleverness seiner Kicker. "Ein gerechtes Unentschieden", resümierte Urdenbachs Übungsleiter nach dem Schlusspfiff folglich zufrieden.

Zu den Streitgesprächen: Angesichts munter und lauffreudig aufspielender Gastgeber fand der TSV anfangs gar nicht so recht in die Partie. Dominik Russek und Tim Stemmer wirbelten unermüdlich. Aus dem Mittelfeld heraus sorgten Alessandro Savini und Jose Benavides ständig für Offensivalarm in der Urdenbacher Hälfte. Der Frust über so viel gegnerische Angriffs-Power veranlasste auf Urdenbacher Seite Kapitän Marvin Borchers und Mike Horn zu einem lautstarken (und ansatzweise gar handgreiflichen) Disput auf dem Platz.

Nach der Pause bewiesen TSV-Keeper Oliver Schilbock und Pascal Noske verbal vereinsinternes "Armdrücken" um die Frage, wer von beiden einen ins Seitenaus verirrten Ball zu holen habe. Trainer Lippold hätte unterm Strich allen Grund gehabt, gleich vier eigene Akteure vorzeitig zum Duschen zu schicken - ein Entgegenkommen für die Werstener, auf das Lippold aber doch verzichtete.

Schubser Nummer eins bescherte den Urdenbachern den Ausgleich, weil Mike Horn im Werstener Strafraum nach Körperkontakt unaufhaltsam zu Boden ging und Patrik Hecimovic den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1-Endstand verwandelte (83.). Schubser zwei erlaubte sich Werstens Schlussmann Arian Musa kurz vor dem Abpfiff gegen Gegenspieler Daniel Wenzel. Der Unparteiische zückte ob dieser unangemessen heftigen Reaktion konsequent Rot (88.), dass - wenn schon kein Urdenbacher - so doch wenigstens ein Werstener - in dieser Partie vorzeitig duschen gehen durfte, und Feldspieler Dennis Ruiz für die beiden Schlussminuten zwischen die Pfosten musste.

Für die zwischenzeitlich verdiente Führung hatte Stemmer erst nach der Pause und erst per Nachschuss gesorgt (63.) und das ideenreiche Werstener Kombinationsspiel vor der Pause nachträglich belohnt. Den Urdenbachern war bis zum Seitenwechsel wenig eingefallen, um das Leder im gegnerischen Kasten einzunetzen. Immerhin besann sich der in der Defensive meist sicher stehende TSV nach Wiederanpfiff aufs Kämpfen und dominierte dann das Geschehen.

In der durchaus sehenswerten Auseinandersetzung vergaben Dennis Hanuschkiewitz (28., Distanzschuss knapp vorbei), Lukas Brendel (29., Kopfball nach Freistoß von Russek), Stemmer (41., Drehschuss) und Benavides (80., Außennetz) weitere Einschussmöglichkeiten auf Seiten der Hausherren. Für Urdenbach hätten Kevin Heldt (23. und 35., nach Zuspiel von Wenzel), Hecimovic (39., Distanzschuss), Borchers (49., aus 25 Metern) und Horn (85., Riesenchance zum Siegtreffer) treffen können. Auch in der Tabelle bleiben beide Clubs Nachbarn (Urdenbach Rang sieben, Wersten Rang acht). Beide sind ohne jede Chance, noch in den Titelkampf einzugreifen und weit entfernt jeglicher Abstiegsgefahr.

(hel)
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