Wersten Stadt macht Hoffnung auf Rotlichtblitzer

Wersten · Zwei Ratsmitglieder trafen sich gestern Morgen mit den Dezernenten Cornelia Zuschke und Christian Zaum am Werstener Kreuz. Eltern von Grundschülern fordern, dass die Kreuzung sicherer gemacht wird.

 Svenja Breimann (l.) und Christa Nockher sind seit Schuljahresbeginn als Verkehrshelfer am Werstener Kreuz im Einsatz.

Svenja Breimann (l.) und Christa Nockher sind seit Schuljahresbeginn als Verkehrshelfer am Werstener Kreuz im Einsatz.

Foto: Röhrig

Es ist ein Ehrenamt, das man aus tiefster Überzeugung macht oder es besser gleich bleiben lässt: Als Verkehrshelfer am frühen Morgen dafür sorgen, dass Kinder über gefährliche oder unübersichtliche Kreuzungen sicher in die Schule gelangen. In diese Kategorie fällt auch das Werstener Kreuz, wenn es auch im vergangenen Jahr nicht unter den Top 20 der unfallträchtigsten Verkehrsknotenpunkte in Düsseldorf gelandet ist. Das Jahr davor war das Kreuz hingegen mit 56 Unfällen unter den zehn unfallträchtigsten und damit zur Besprechung auf dem Tisch der Unfallkommission gelandet.

Wer sich einmal zu den Stoßzeiten eine halbe Stunde an diese Kreuzung stellt, an der auf die Kölner Landstraße von allen Himmelsrichtungen weitere Straßen sowie Straßenbahnschienen zufließen, der hat den Zettel schnell gefüllt mit Verstößen der Verkehrsteilnehmer. Diese Erfahrung machen Svenja Breimann und Christa Nockher täglich. Seit Schuljahresbeginn sichern sie als ehrenamtliche Verkehrshelfer den beampelten Überweg an der Kreuzung, wo es für die Autofahrer auf die A 46 Richtung Neuss sowie die Werstener Dorfstraße Richtung Innenstadt geht. Ihr Dienst beginnt um 7.40 Uhr und geht bis zirka 8.15 Uhr. Breimanns Sohn geht inzwischen auf das Gymnasium Schmiedestraße; und trotzdem engagiert sie sich am Werstener Kreuz. Fünf Verkehrshelfer hat die Stadt im Sommer zusätzlich ausgebildet, um die entstandene Lücke am Werstener Kreuz zu stopfen.

Neben dem ein oder anderen Verkehrsteilnehmer - übrigens vom Auto- über den Radfahrer bis zum Fußgänger ist alles dabei - der von den Kellen der beiden Damen zum Halten gezwungen wird, gebe es auch viele Verkehrsteilnehmer, die sich für ihr Engagement bedankten, berichtet Christa Nockher.

Weitere drei Verkehrshelfer sichern den Übergang der Kölner Landstraße in Richtung Rheindorfer Weg. Dort sind die beiden Grundschule Marienschule und Henri-Dunant-Schule mit insgesamt rund 600 Kindern untergebracht. Eine Elterninitiative der Gemeinschaftsgrundschule Henri-Dunant hatte Mitte Oktober eine Online-Petition gestartet, die zum Ziel hat, die Kreuzung sicherer zu gestalten. Die beiden Werstener Ratspolitiker Peter Blumenrath (CDU) und Cornelia Mohrs (SPD) hatten nach einem Kontakt mit der Initiative nun für gestern Morgen ein Treffen mit den zuständigen Dezernenten Cornelia Zuschke, die den Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, Ingo Pähler, gleich mitgebracht hatte, und Christian Zaun an der Kreuzung organisiert. Angetan war Zuschke dabei vor allem von dem Engagement der ehrenamtlichen Verkehrshelfer. Eine solch aktive Verkehrswacht wie in Düsseldorf habe sie noch in keiner Kommune erlebt, in denen sie zuvor gearbeitet habe, sagte sie.

Pähler, der schon eine Viertelstunde früher vor Ort erschienen war, um sich ein genaues Bild von der Situation zu machen, berichtete, dass im Sommer bereits an den Ampelphasen gearbeitet worden sei. Das ist allerdings im Zusammenhang mit der ÖPNV-Vorrangschaltung geschehen. In der Landeshauptstadt sollen Busse und Bahnen Vorrang vor dem Individualverkehr haben. In diesem Zuge sind an einigen Stellen Grünphasen für Fußgänger verlängert worden.

Auch weitere Maßnahmen können sich Zuschke und Zaum vorstellen: Veränderungen bei Schraffierungen sowie eine Rotlichtüberwachung - sowohl stationär von der Stadt als auch im fließenden Verkehr durch die Polizei. Dazu, so Zaum, werde er das Gespräch mit Norbert Wesseler, dem Düsseldorfer Polizeipräsidenten, suchen. Zudem sicherten die Stadtteilpolitiker zu, im Gespräch mit den Eltern der Grundschulkinder bleiben zu wollen. Zaums Vorgänger Stephan Keller hatte noch im Sommer 2016 eine von der Bezirksvertretung 9 beantragte Rotlichtüberwachung am Werstener Kreuz kategorisch abgelehnt, weil es dort nicht den einen typischen Unfall gebe.

Cornelia Zuschke appellierte aber auch an alle Verkehrsteilnehmer, sich an die Regeln zu halten und gegenseitig mehr Rücksicht zu üben. Denn oft entstehen gefährliche Situationen dann, wenn ein Autofahrer meint, bei Rot noch eben über die Kreuzung huschen zu können.

(rö)
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