Wersten Routiniers schießen bei Wersten die Tore

Wersten · Endlich klappt es mit dem Punkte sammeln. Die 04er gewinnen das vierte Spiel in Folge. Morgen steht das Derby gegen den VfL an. Dann spielen einige Kicker gegen ihren Ex-Verein.

 Der Neu-Werstener Fred Adomako (r. ) ist zu seinem alten Verein zurückgekehrt und war Dreh- und Angelpunkt vieler Aktionen.

Der Neu-Werstener Fred Adomako (r. ) ist zu seinem alten Verein zurückgekehrt und war Dreh- und Angelpunkt vieler Aktionen.

Foto: Günter von Ameln

Es scheint - endlich - Früchte zu tragen, das anspruchsvolle Vorhaben des Kreisliga A-Neulings SV Wersten 04, den lang ersehnten sportlichen Aufschwung nach dem im Sommer 2017 geglückten Aufstieg durch eine umfangreiche Aufstockung des Aufstiegskaders mit Landesliga-erfahrenen Akteuren geradezu erzwingen zu wollen.

Gleich eine Handvoll höherklassiger Zugänge ist zu Saisonbeginn verpflichtet worden, wie etwa Sascha Hermanns, Swan Oehme, Dennis Kronenberg, Tim Stemmer und Tim Würde - allesamt wechselwillige Kicker, die - zum Glück für die 04er - ihren Ex-Clubs VfL Benrath und SG Benrath-Hassels den Rücken gekehrt hatten.

Große Hoffnungen ruhten auf dem illustren Kader mit geballter Fußballroutine und die Gesichter in Wersten waren lang, als sich diese Mannschaft am Hinrundenende im Dezember ausgerechnet als Tabellenschlusslicht in die Winterpause verabschiedete. Die Konsequenz: der SVW hat zum Jahreswechsel nachgebessert und mit Fred Adomako einen weiteren Rückkehrer und mit Mike Neuen eine weitere Offensivkraft vom VfL Benrath angelockt - und siehe da: Jetzt klappt es mit dem Punktsammeln. Vier Siege haben die 04er im neuen Fußballjahr 2018 bereits eingefahren. Ein knappes 2:1 am Karnevals-Samstag durch zwei Stemmer-Tore (30./33. nach Vorlage von Ahmad Al Bazaz) gegen sich tapfer wehrende Jungkicker vom SV Oberbilk eingeschlossen.

Routine schießt eben doch Tore - so könnte das Motto des aktuellen Erfolgstrends in Wersten lauten. Mit dem 35-jährigen Adomako im hinteren Mittelfeld zeigt sich das Team von Trainer Dirk Engel zudem defensiv stabiler und zugleich offensiv ideenreich, eben weil es auch zu Adomakos Vorlieben zählt, Gegenspielern das lederne Spielgerät vom Fuß zu spitzeln um ohne Verzug Gegenstöße einzuleiten. "Wir lassen den Ball schnell laufen", freut sich Neu-Coach Engel beim Spielresümee. Und den wackeren Oberbilkern blieb in der Rückrundenpartie - vor allem bis zum Pausenpfiff - kaum etwas anders übrig, als die gegnerische Technikübermacht immer mal wieder regelwidrig zu stoppen.

Apropos regelwidrig: Kein Gewinn für die Werstener ist Zugang Neuen, wenn der laufstarke Angreifer sich zukünftig derart undiszipliniert gebärdet wie nach Wiederanpfiff (65.), als er nach einem wahrlich rüden Foul seinem Gegenspieler zwecks Revanche an die Gurgel wollte. Nur mit vereinten Kräften konnten ihn seine Mitspieler vor einer Tätlichkeit bewahren. Neuens Wortattacken reichten allerding für Rot und eine wohl mindestens vierwöchige Sperre. Und siehe da: In Unterzahl bekamen die 04er erkennbar Probleme, weil die zumeist alten Herren die nun offenen Räume nicht mehr schließen konnten und sich das Spielniveau von "technisch sehenswert" in "Ballwegschlagen" umwandelte. Letzteres genügte angesichts der erwähnten Routine, um Schaden am knappen Resultat zu vermeiden. Die Schwachstelle Disziplinlosigkeit sollten Engel und Dennis Kronenberg als neuer Co-Coach allerdings im Auge behalten.

Zwei gelbe Karten für Dominik Russek und Alessandro Savini, die Sperren nach sich ziehen, waren allerdings provoziert. "Jetzt fehlen sie uns nur im Pokalspiel am Mittwoch beim VfL Benrath", erklärt Engel. Trotz aller Derby-Brisanz hat die Meisterschaft für den Aufsteiger eben Vorrang.

(hel)
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