Wersten Im Musical verhelfen Kinder Luther zur Flucht

Wersten · Im Jubiläumsjahr der Reformation von 1517 wird Martin Luther für seinen mutigen Anstoß zur Reform der Kirche vielfältig geehrt. Zum Auftakt des Gemeindefestes der Evangelischen Kirchengemeinde ehrten Kinder den Reformator mit einem Musical.

 Die Proben haben sich gelohnt: Kinder der Stephanusgemeinde ehrten mit dem Stück "Der falsche Ritter"den Reformator Martin Luther. Ein gelungenes Stück Jugendarbeit, auf das die Gemeinde stolz sein kann.

Die Proben haben sich gelohnt: Kinder der Stephanusgemeinde ehrten mit dem Stück "Der falsche Ritter"den Reformator Martin Luther. Ein gelungenes Stück Jugendarbeit, auf das die Gemeinde stolz sein kann.

Foto: Anne Orthen

"Der falsche Ritter" heißt das Werk von Andreas Hantke mit Texten von Gerhard Monninger, das 1997 für das Münchener Kinderfestival geschaffen wurde. In fünf Szenen wird aus dem Leben Martin Luthers berichtet, wobei den Kindern eine besondere Rolle zukommt. Es beginnt mit dem Reichstag zu Worms, wo über Luther nach seinem überlieferten Satz "Hier stehe ich und kann nicht anders" die Reichsacht verhängt wird.

Im Musical verhelfen Kinder ihm zur Flucht, kidnappen ihn vermummt im Wald von Altenstein und bringen ihn zur Wartburg. Dort ist er "Der falsche Ritter", nennt sich Junker Jörg und verlangt nach Feder und Papier, um die Bibel ins Deutsche zu übersetzen. Schließlich wird Luther von Abgesandten aus Wittenberg dringend gebeten, wieder dorthin zu kommen und in der Burgkapelle verabschiedet.

Insgesamt 80 Kinder singen in der Stephanusgemeinde in drei Chorgruppen. Für die Aufführung des Musicals setzte Markus Maczewski dreißig Kinder der Gruppen eins und zwei ein, die alle mit soviel Begeisterung dabei waren, dass die Gesangs- und Sprechrollen aufgeteilt werden mussten. So rückte fast jedes der Kinder einmal in den Mittelpunkt des Geschehens, das im 16. Jahrhundert spielte.

Mit wenigen, einfachen Kostümteilen und Requisiten konnten die Kinder die dargestellten Figuren zusätzlich kenntlich machen. Ein großes Bild vor dem Altar versetzte die Zuschauer in den Wald von Altenstein, vor der Kanzel stellte eine gemalte Kulisse das Tor zur Wartburg dar. Bewundernswert war, dass die Kinder alle Texte auswendig konnten und mit den von Hand zu Hand gehenden Mikrofonen keine Probleme hatten. Sangen alle als gemeinsamer Chor, zeigte sich die gute Probenarbeit durch das Führungstrio: Julia Hagenmüller (Stimmbildung), Susanne Ankener-Maczewski (Klavier) und Markus Maczewski (Gesamtleitung). Nicht nur die zahlreichen Eltern und Großeltern in der Stephanuskirche bejubelten mit den Geschwistern lautstark die Aufführung; auch die Gemeinde kann stolz sein auf solche musikalische Jugendarbeit.

(RP)
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