Wersten Eltern machen Druck wegen Kreuzung

Wersten · Jeden Tag wird der Schulweg für hunderte Kinder, die das Werstener Kreuz überqueren müssen, zu einem gefährlichen Abenteuer. Nun fordern Eltern der Henri-Dunant-Schule in einer Online-Petition ein neues Verkehrskonzept.

 Komplizierte Wechselbeziehungen auf dem Werstener Kreuz. Das Amt für Verkehrsmanagement sagt, dass die Markierungen auf den Fahrbahnen in der Kreuzung völlig ausreichend sind und nicht geändert werden sollen.

Komplizierte Wechselbeziehungen auf dem Werstener Kreuz. Das Amt für Verkehrsmanagement sagt, dass die Markierungen auf den Fahrbahnen in der Kreuzung völlig ausreichend sind und nicht geändert werden sollen.

Foto: Reichwein

Eine Bahn rauscht aus Richtung Benrath an. Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit und LKWs, die auf die Autobahn wollen, sorgen für eine überfüllte Kreuzung. Fast im Minutentakt fahren Busse über die Straße. Und mittendrin: Etliche Schüler, die auf dem Weg zur Schule die große Kreuzung überqueren müssen. Jeden Morgen spielen sich am Werstener Kreuz ähnliche Szenarien ab. Ein gefährlicher Zustand - vor allem für Kinder.

Deshalb haben die Elternvertreter der Gemeinschaftsgrundschule Henri Dunant am Rheindorfer Weg, die nur wenige hundert Meter von der Kreuzung entfernt liegt, nun eine Online-Petition mit dem Titel "Ein sicherer Schulweg über das Werstener Kreuz muss gewährleistet sein!" gestartet. Initiiert wurde die Petition, die an Oberbürgermeister Thomas Geisel adressiert ist, von der Vorsitzenden der Schulpflegschaft, Nina Gawlick, und ihren Stellvertretern Christine Bartsch, Azita Mohseni und Uwe Schrumpf, deren Kinder alle die Grundschule besuchen.

"Das Werstener Kreuz ist eine tickende Zeitbombe", sagt Gawlick, die zwei Kinder an der Henri-Dunant-Schule hat. Wie viele andere Eltern befürchtet sie, dass es erst zu schweren Unfällen mit Kindern kommen muss, damit sich etwas ändert. In der Petition fordern die Elternvertreter daher eine "zeitnahe Erarbeitung eines völlig neuen Verkehrskonzeptes". "Wir haben die Forderung bewusst offengehalten, wollen uns aber nicht mit einem einzelnen neuen Schild oder Ähnlichem zufrieden geben", sagt Gawlick. Den aktuellen Zustand an der Kreuzung empfindet sie als unhaltbar. "Die Kreuzung ist so hochkomplex, dass die Kinder selbst, wenn sie alles richtig machen, Gefahr laufen, angefahren zu werden", sagt sie. Auch ein Verkehrslotse könne keine hundertprozentige Sicherheit für die Kinder garantieren. Hinzu kommt, dass der letzte aktive Verkehrslotse vor wenigen Monaten auf eigenen Wunsch seinen Dienst quittierte. Die Begründung: Auch für ihn als Lotse sei die Situation auf der Kreuzung zu gefährlich.

Die Schulleiterin der Henri-Dunant-Schule, Melanie Gregrowicz, begrüßt die Initiative der Eltern. "Es muss dringend etwas verändert werden. Daher freue ich mich über das große Engagement der Eltern", sagt sie.

Und die Chancen stehen gut, dass die Petition alsbald auf Gehör beim Oberbürgermeister stoßen wird: Obwohl sie erst seit vergangenem Freitag im Netz ist, gibt es bereits an die 600 Unterzeichner - darunter unzählige Eltern, aber auch Lehrer und Fahrradfahrer, die sich um die Verkehrssicherheit am Werstener Kreuz sorgen. In den Kommentaren der Petition erfahren die Initiatoren große Unterstützung. Unzählige Eltern äußern dort ihren Unmut über die unhaltbaren Zustände an der Verkehrskreuzung. "Dass Änderungsbedarf herrscht, war uns bewusst, trotzdem sind wir über die Resonanz positiv überrascht", sagt Gawlick.

3600 Unterzeichner werden benötigt, damit die Plattformbetreiber eine offizielle Stellungnahme beim Oberbürgermeister beantragen. Aber auch bei weniger Unterzeichnern werden die Initiatoren die Petition an den Oberbürgermeister überreichen, sagt Gawlick. Um festzustellen, wie viele Kinder die Kreuzung überqueren müssen, habe man an der Schule Fragebögen verteilt, die in den kommenden Tagen ausgewertet werden. Außerdem haben die Elternvertreter bereits einen umfangreichen Maßnahmenkatalog mit vielen weiteren Aktionen wie einer geplanten Kundgebung erstellt, damit die jungen Verkehrsteilnehmer in Zukunft sicher zur Schule kommen.

(RP)
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