Wersten/Oberbilk Einmal im Jahr gibt es den Blick in die Falknerei im Südpark

Wersten/Oberbilk · Die großen orangefarbenen Augen von Iwan hatten fast schon eine hypnotische Wirkung auf die kleinen Teilnehmer des Falknerei-Kurses, der im Biogarten der Volkshochschule im Südpark stattfand. Iwan, ein ausgewachsener Uhu, war ohne Frage der imposanteste Vogel, den Falkner und Waldpädagoge Frithjof Schnurbusch mitgebracht hatte.

 Die neunjährige Hannah durfte einen Wüstenhabicht auf den Arm nehmen. Falkner und Waldpädagoge Frithjof Schnurbusch schaute zu.

Die neunjährige Hannah durfte einen Wüstenhabicht auf den Arm nehmen. Falkner und Waldpädagoge Frithjof Schnurbusch schaute zu.

Foto: Anne Orthen

Nur einmal im Jahr haben sechs- bis zwölfjährige Naturforscher die Möglichkeit, im Biogarten auf dem alten Gelände der Bundesgartenschau in die Welt der Falknerei einzutauchen. Bevor es losgehen konnte, packten die Kinder tatkräftig mit an, denn es galt, die Sitzgelegenheiten für die Greifvögel aufzubauen. Nachdem alles stand, und ein Vogel nach dem anderen aus seiner Box geholt wurde, begann Schnurbusch mit seinem Vortrag über die Falknerei und die Tiere, die er mitgebracht hatte.

Die Falknerei, so erklärte er, existiere seit über 4000 Jahren und diente hauptsächlich für die Jagd nach Kaninchen. Die ersten Falkner habe es aber nicht in Deutschland gegeben, sondern weiter östlich, dort, wo es weniger Wälder gab. Immer wieder unterbrochen wurde der Falkner von neugieren Fragen der Kinder. Zum Beispiel, wie sie ihre Beute fänden. Dafür hätten die Tiere sehr gute Augen, erklärte Frithjof Schnurbusch. Gut riechen könnten sie allerdings nicht. "Stellt Euch vor, Ihr fahrt bei kaltem Wind ganz schnell Fahrrad, könnt Ihr dann etwas riechen?", fragte er und die Kinder schüttelten nach kurzem Überlegen mit dem Kopf. "So ist es nämlich auch bei den Greifvögeln, wenn sie fliegen, daher können sie nur schlecht riechen", erklärte der Falkner.

Nach einer kurzen Einführung über die Tiere und ihren Umgang, kam dann der große Moment für die neunjährige Hannah. Sie durfte einen der stolzen Greifvögel, besser gesagt einen Wüstenhabicht, auf den Arm nehmen und meisterte diesen Praxistest der Falknerei mit Bravour. Nicht zuletzt, weil sie sich an die Regeln hielt, die schnelle Bewegungen und laute Geräusche verboten. Der Falknerei-Kursus war der erste Kursus in diesem Jahr aus der Naturforscher-Reihe. Noch bis zum November bietet der Arbeitskreis Biogarten verschiedenste Kurse zu Flora und Fauna an. "Viele Kinder kommen immer wieder und besuchen verschiedene Kurse. Wenn sie vier absolviert haben, bekommen sie von uns eine Urkunde - das kleine Naturforscher-Diplom", sagt Olaf Heinrichs vom Arbeitskreis Biogarten.

Ein Wiedersehen mit Falkner Frithjof Schnurbusch gibt es bereits am kommenden Wochenende. Dann findet am Sonntag, 28. Februar, von 14 bis 17 Uhr, eine Vogelsafari statt, an der Kinder von sechs bis zwölf Jahren teilnehmen können. Die Teilnahme kostet zwölf Euro, Anmeldeschluss ist der 25. Februar. Informationen zur Anmeldung unter Telefon 8994150.

(maxk)
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