Wersten Die Lebensmittelausgabe läuft weiter

Wersten · Ein neues Team führt die Arbeit der Vinzentinerinnen fort. Die hatten im Spätsommer die Gemeinde verlassen. In der Vorweihnachtszeit gibt es in Wersten zusätzlich Weihnachtstüten für Bedürftige.

 Haben fleißig Weihnachtstüten für die Lebensmittelausgabe gepackt: Christel Schreiner (v.l.), Rolf Juesten, Beatrix Götz und Felix Kürble.

Haben fleißig Weihnachtstüten für die Lebensmittelausgabe gepackt: Christel Schreiner (v.l.), Rolf Juesten, Beatrix Götz und Felix Kürble.

Foto: Anne Orthen

Viele helfende Hände packten mit an, füllten die großen braunen Papiertüten. Dominosteine, Schokolade, Gebäck, Wurst oder auch Fischkonserven verpackten die engagierten Helfer der Lebensmittelausgabe in die Weihnachtstüten. "Es dürften so um die 280 Stück sein", sagt Christel Schreiner. Sie gehört zum neuen ehrenamtlichen Team der Lebensmittelausgabe der Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen. An der Burscheider Straße 24 erhalten Bedürftige unkompliziert Hilfe. Einmal wöchentlich öffnet die Lebensmittelausgabe, und zwar dienstags von 14.30 bis 17 Uhr. Dann bildet sich regelmäßig eine Schlange vor der Tür. Das neue Team weiß, dass die Zahl der Hilfebedürftigen stetig steigt.

Bis zum Sommer kümmerten sich die Schwestern des Vinzentinerinnen-Ordens um die Lebensmittelausgabe. Nach ihrem Wegzug sollte das Angebot erhalten bleiben. Es ist eine etablierte Institution in Wersten und für viele arme Menschen unverzichtbar.

Gemeinsam mit Ehrenamtlichen ist es der Seelsorgeeinheit gelungen, das Angebot aufrecht zu erhalten. Rolf Juesten ist seit acht Jahre aktiv dabei, er half schon den beiden Ordensschwestern regelmäßig und kennt deshalb die Abläufe sehr gut. "Einmal im Monat dürfen Bedürftige kommen, Obdachlose auch wöchentlich", sagt er. Beatrix Götz hat dafür die Kartei im Blick und notiert, wer da ist. "Wir haben auch Großfamilien dabei, eine sogar mit elf Personen", sagt Christel Schreiner. Sie sorgt dafür, dass es nicht nur Nahrungsmittel gibt, sondern auch gebrauchte Kleidung. Wie bisher üblich, nimmt sie diese entgegen und verteilt sie dienstags. Gesucht wird immer warme Winterkleidung und Schuhe. Die Lebensmittelausgabe finanziert sich über Spenden. Bislang gingen die an den Orden der Vinzentinerinnen. Jetzt ist das Projekt in der Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen angesiedelt.

Die drei Ehrenamtlichen können sich auf weitere Helfer aus der Gemeinde verlassen. "Jeden Dienstag ist auch jemand vom Pastoralteam dabei", sagt Pastoralreferent Martin Kürble. Damit ist weiterhin sicher gestellt, dass nicht nur Lebensmittel an Bedürftige verteilt werden, sondern diese auch ein offenes Ohr für ihre Nöte finden können. Sein Sohn Felix (14) hilft im Rahmen des schulisch organisierten sozialen Engagements am Annette-Gymnasium bei der Lebensmittelausgabe. Auch er packt mit an, verteilt Tüten oder befüllt sie.

"Viele, die in Not geraten, hatten Pech", sagt Rolf Juesten. Er trifft auf Familien, alte Menschen oder Studenten, die auf eine Bafög-Zusage warten. Männer und Frauen aus verschiedenen Nationen und unterschiedlichen Kulturen warten dienstags geduldig auf Einlass. Die Ersten kommen manchmal schon um halb zwölf. In der Zeit vor Weihnachten gibt es keine Kleiderausgabe, die Termine für Groß- und Kleinfamilien sind aufgeteilt. Es ist immer eine logistische Leistung, alle Waren gerecht zu verteilen. Im Flur stapeln sich Tüten und Lebensmittel. Frisches Brot ist auch dabei. Jede Woche wird es von einem Bäcker gespendet.

(sime)
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