Düsseldorf Container in Wersten brennen immer wieder

Düsseldorf · In zwei Jahren sind die Papiercontainer 60 Mal angezündet worden. 13 Mal rückte die Feuerwehr allein im Dezember aus.

 Birgit Kreutz und ihre Nachbarn fühlen sich belästigt, unter anderem durch den Lärm nachts, wenn gelöscht wird.

Birgit Kreutz und ihre Nachbarn fühlen sich belästigt, unter anderem durch den Lärm nachts, wenn gelöscht wird.

Foto: Günter von Ameln

Fassungslos beobachtet Birgit Kreutz die Aufräumarbeiten an der Opladener Straße in Wersten. Wieder einmal haben Unbekannte den Papiercontainer am Schützenplatz angezündet. Wieder einmal musste die Feuerwehr ausrücken. Montagnacht um 3 Uhr brannte erneut der Container. "Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr", sagt Birgit Kreutz. Sie weiß schon gar nicht mehr, wie oft der Container angezündet wurde. In den vergangenen zwei Jahren rund 60 Mal, schätzt sie. Im Dezember sei es ganz schlimm gewesen. Sie habe Buch geführt. In der Woche vom 6. bis 12. Dezember sei die Feuerwehr fünfmal ausgerückt, um den Brand am und im Container zu löschen.

Dies bestätigt die Feuerwehr. Allein im Monat Dezember sei sie 13 Mal zum Werstener Schützenplatz ausgerückt. Seit zwei Jahren zünden Brandstifter in immer kürzeren Zeitabständen die Altpapiercontainer an. Von den Tätern fehlt jede Spur. "Wir haben bei der Polizei und der Awista angerufen. Die Polizei sagt, das sei nicht ihre Aufgabe", beschwert sich Birgit Kreutz.

"Wir kümmern uns sehr wohl", entgegnet Polizeisprecher Markus Niesczery, schließlich handele es sich bei dem Anzünden von Containern um eine Straftat. Die Awista erstatte immer Anzeige. Allerdings sei die Aufklärungsquote bei Sachbeschädigung durch Feuer sehr gering. Und bei der Awista fühle sich offenbar niemand zuständig, sagt Kreutz verärgert. Die Awista sehe ihre Aufgabe lediglich darin, den Austausch der brandgezeichneten Altpapiercontainer vorzunehmen und die Brandrückstände zu beseitigen. Einen Tag vor Heiligabend habe es wieder gebrannt, die Feuerwehr löschte und kippte die Container um. "Kein schöner Anblick", meint Kreutz. Erst am Ersten Weihnachtstag seien Mitarbeiter der Awista gekommen und hätten die Container wieder aufgestellt.Kreutz und ihre Nachbarn fühlen sich nicht nur belästigt durch den starken Lärm in der Nacht, wenn gelöscht wird. Es gebe auch eine extreme Geruchsentwicklung durch den Brand. "Denn es gibt immer wieder Leute, die ihr Papier in Plastiktüten in den Container werden. Das stinkt erbärmlich", sagt Kreutz. Die Anwohner litten inzwischen an Dauerstress, sagt sie.

Für sie ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Schlimmeres passiert. Das Feuer könnte auf Autos oder Wohnhäuser übergreifen. Aber Kreutz hat einen Änderungsvorschlag: Die Container sollten abgebaut werden. Stattdessen könnten ihres Erachtens zwei Papiercontainer auf dem Platz am Werstener Feld, wo schon drei Glascontainer stehen, aufgebaut werden: "Das ist nicht weit entfernt. Und Autos könnten dort prima halten."

Der Awista sei das Problem in Wersten bekannt, so eine Sprecherin gestern auf Anfrage. Aber für die Standorte der Container sei die Awista nicht zuständig, sondern das Umweltamt. Stefan Ferber kennt ebenfalls die Thematik. Doch der Umweltamtsleiter erklärt, der Standort müsse bleiben. Denn bei der engen Bebauung in Wersten gebe es kaum Standorte für Papiercontainer. "Wir brauchen diesen Platz", sagt er. Ein Abbau käme für die Stadt leider nicht in Frage.

(RP)
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