Vennhausen Bürger wehren sich gegen neue Haltestelle

Vennhausen · Die Umbaupläne für die Gubener Straße kommen bei den Bürgern nicht gut an. So will die Stadt etwa die Bushaltestelle verlegen. Für einen kleinen Händler eine Katastrophe.

 Mahmoud El-Charip (M.) mit seinen beiden Söhnen Kamel El-Charip (l.) und Salah El-Charip vor ihrem Geschäft an der Gubener Straße

Mahmoud El-Charip (M.) mit seinen beiden Söhnen Kamel El-Charip (l.) und Salah El-Charip vor ihrem Geschäft an der Gubener Straße

Foto: Anne Orthen

Ein neu geplantes Projekt der Stadt Düsseldorf sorgt in der Siedlung Tannenhof in Vennhausen derzeit für viel Ärger. Die plant in dem Bezirk neue Radwege zu schaffen. Im Zuge der Bauarbeiten will die Stadt nun auch die dortige Bushaltestelle barrierefrei ausbauen. Der derzeitige Standort der Haltestelle bietet für diese Pläne keinen ausreichenden Platz, weswegen die derzeitige Bushaltestelle nun um etwa 70 Meter verlegt werden soll.

Dieses Vorhaben bereitet den Besitzern des dort ansässigen Geschäftes "El Charip" nun große Sorgen. Durch die geplante Verlegung der Haltestelle würde der Laden seine Parkplätze vor dem Geschäft verlieren. "Wo sollen unsere Kunden denn parken, wenn sie Getränkekisten oder Pakete abholen wollen?", fragt Kamel El-Charip. Bereits seit 30 Jahren betreibt die Familie El-Charip das Geschäft an der Gubener Straße. Neben einem Getränkemarkt hat das Familienunternehmen auch eine Postfiliale in seinen Räumlichkeiten. Die Bürger der Siedlung machen sich ebenfalls Sorgen: "Wir brauchen das Geschäft hier als Nahversorgung. Gerade für ältere Leute, die im Grunde genommen sonst keine andere Möglichkeit haben", sagt Roswita Polmann, Vorsitzende der Interessensgemeinschaft Tannenhof. Auch Jessica Tennagels sieht das Projekt kritisch: "Von unternehmerischer Seite aus ist dieser Standort ebenfalls wichtig, um unsere tägliche Kommunikation durch die Postfiliale voranzutreiben."

Ein weiteres Problem sehen die Bürger in der Verlegung der Haltestelle direkt an den Fahrbahnrand. Der Bus der Linie 724 muss dadurch direkt auf der Fahrbahn halten, um die Passagiere einstiegen zu lassen. Für die Bürger ist damit der Rückstau schon programmiert. Die Verkehrsplanung Düsseldorf hat sich mit dem Problem ebenfalls beschäftigt, erwartet allerdings keine "gravierende Verschlechterung des Verkehrsablaufs". Die Rektorin Gritli Diaubalick der Volker Rosin Grundschule hat aber noch eine weitere Befürchtung. Sie kritisiert, dass die Sicht, durch den auf der Straße parkenden Bus, für die Überquerung des naheliegenden Zebrastreifens, eingeschränkt wird: "Das Vorhaben ist ein Rückschritt ohne Ende. Die Kinder können nichts mehr sehen. Das stellt ein absolutes Gefahrenpotenzial dar." Auch diese Sorge teilt die Verkehrsplanung Düsseldorf nicht. In der Informationsvorlage, die der Bezirksvertretung bereits am 23. Juni vorgelegt wurde, heißt es: "Die erforderliche Sichtweite auf den Zebrastreifen ist für Fahrzeuge in Richtung Sandträgerweg auch beim Halten des Busses ausreichend vorhanden".

Auf einer Unterschriftenliste, die sich gegen das Projekt der Stadt wendet, haben die Inhaber des Geschäftes "El Charip" bereits über 400 Unterschriften der Anwohner gesammelt. Auch einen offiziellen Brief hat die Familie an Oberbürgermeister Geisel geschickt. In der kommenden Woche will die Stadt die Pläne in der Bezirksvertretung des Stadtteiles vorstellen. Eine Zustimmung der Vertretung benötigt die Stadt für die Umsetzung des Projektes allerdings nicht.

Die Stadtteilpolitiker von CDU und SPD lehnen das Bauvorhaben ebenfalls ab. Sie plädieren dafür, eine andere Lösung zu finden, im Einklang mit den Bürgern.

(RP)
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