Vennhausen Bezirkspolitiker möchten Wochenmarkt einrichten

Vennhausen · Nach der Schließung von Kaiser's, dem einzigen Supermarkt, ist die Nahversorgung in Vennhausen deutlich eingeschränkt.

Mit einem Dringlichkeitsantrag haben sich CDU und Grüne bei der Verwaltung für die Einrichtung eines Wochenmarktes auf dem Freiheitplatz eingesetzt. "Die Lebensmittelversorgung ist durch die Aufgabe des einzigen Supermarktes nicht mehr gewährleistet, beziehungsweise sehr stark eingeschränkt. Die ursprünglich bis zum 1. März angekündigte Eröffnung eines neuen Supermarktes ist nicht erfolgt und auch vorerst nicht zu erwarten", heißt es in der Begründung.

Noch im Januar hatten die Stadtteilpolitiker darauf gesetzt, dass der Eigentümer der Immobilie in Verhandlung mit einem Einzelhandelsunternehmen im Gespräch ist, das die Nachfolge von Kaisers antritt. Doch getan hat sich seitdem nichts. Und ein Anruf von Bezirksbürgermeister Wilhelm Gerwald van Leyen (CDU) bei dem Besitzer endete auch ohne weitere Erkenntnisse. "Es wäre schön, wenn der Besitzer mit offenen Karten spielt", sagte van Leyen sichtlich verärgert.

Petra Reidt-Schmidt sprach sich dafür aus, die örtlichen Einzelhändler in die Planung einzubeziehen. Fraglich sei beispielsweise, ob neben den bereits bestehenden drei Bäckern ein Marktstand mit Backwaren sinnvoll sei. Schließlich sei es nicht Sinn des Marktes, die ansässigen Händler in ihrer Existenz zu gefährden. Dies dauere zu lange, wandte Dagmar von Dahlen (CDU) ein, um das Projekt noch dieses Jahr auf die Schiene zu bekommen.

In der Tat ist es mittlerweile kein leichtes Unterfangen, einen Wochenmarkt einzurichten, erklärt Klaus Meyer, Leiter des Verbraucheramts, das für die Wochenmärkte zuständig ist, im Gespräch mit der Rheinischen Post. "Früher gab es Wartelisten für Händler. Heute ist es umgekehrt, da müssen wir ihnen hinterherlaufen." Denn für die Anbieter ist jeder Stand auf einem neuen Wochenmarkt mit erheblichen Investitionen verbunden. Entweder sie verlassen einen alten Standort, was eher selten passiert, oder sie müssen einen neuen Wagen anschaffen und Personal dafür einstellen. Dazu hätten viele bereits Mühe, genügend Geld auf dem Markt zu verdienen. Beim Standort sei wichtig, sagt Meyer, dass der Platz belebt ist und Parkplätze in der Nähe hat. Schließlich seien auch die richtigen Kunden für das Funktionieren des Marktes wichtig. Sind dort viele Berufstätige ansässig, können sie ein Vormittagsangebot nicht nutzen.

In Anbetracht der Ungewissheit, ob ein neuer Supermarkt kommt, gab Meyer zu bedenken, dass es für Händler fatal wäre, wenn nach einiger Zeit doch noch ein Einzelhandelsgeschäft in Vennhausen öffnen würde.

(RP)
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