Urdenbach Wunschbaum-Aktion: Geschenke für die Nachbarn im Zelt

Urdenbach · Hustenbonbons, Shampoo, Duschgel, Socken, Haarbänder, ein kleiner Spiegel, ein Taschenschirm und ein Kartenspiel für den Zeitvertreib - Gabriele Kawasch von der Evangelischen Kirchengemeinde Urdenbach schaut sich erfreut den Inhalt einer roten Tüte aus Papier mit weißen Rentier- und Tannenbaum-Silhouetten an.

 Gabriele Kawasch mit den Geschenktüten, die an die Flüchtlinge, die momentan in der Traglufthalle leben, verteilt werden sollen.

Gabriele Kawasch mit den Geschenktüten, die an die Flüchtlinge, die momentan in der Traglufthalle leben, verteilt werden sollen.

Foto: Günter von Ameln

Bestimmt sind die Tüten mit den Geschenken für Flüchtlinge, die in der Traglufthalle an der Koblenzer Straße untergebracht sind. "Rote Tüten für die Frauen und weiße für Männer. Die Kinder bekommen ohnehin zahlreiche Spenden, hat man uns jedenfalls gesagt", erklärt die Organisatorin der Aktion Weihnachtswunschbaum.

Der Wunschbaum in der Urdenbacher Kirche duftet zwar nicht nach frischen Tannen und hat auch keine stolze Größe, aber dafür Symbolkraft. Aus grüner Pappe, platziert an der inneren Kirchentür und geschmückt mit Schokoladenkugeln, lädt er zum Helfen ein. Jeder, der eine Kugel vom Baum nimmt, erhält gleichzeitig eine Tüte, die er mit praktischen Dingen für die Menschen füllt. "Ende November haben wir zum ersten Mal 24 Kugeln aufgehängt und seitdem legen wir immer wieder nach", sagt Gabriele Kawasch sichtlich begeistert.

300 Menschen seien allein in der Koblenzer Straße zu beschenken, und dieses ehrgeizige Ziel wollen die Evangelischen Kirchengemeinden in Urdenbach gemeinsam mit anderen Engagierten erreichen. Gezählt hat Gabriele Kawasch die bereits gefüllten und abgegebenen Tüten noch nicht. Allerdings kam vom Gemeindebüro - eine der drei Abgabestellen - schon der Zwischenbescheid, dass ein Transport nur mit dem Auto möglich sei.

Premiere hat der Wunschbaum zur Weihnachtszeit in der schönen, alten Kirche nicht. "Wir haben vor zwei Jahren die gleiche Aktion für unbegleitete Flüchtlinge gemacht und voriges Jahr für sozial benachteiligte Kinder", berichtet Kawasch. Dass dieses Mal die Flüchtlinge in der Nachbarschaft bedacht werden, sei naheliegend gewesen. Der Termin für die Übergabe der Geschenke, die von den Maltesern organisiert werde, sei noch nicht klar. Ursprünglich war der 16. Dezember angedacht, doch nun werde voraussichtlich der Heilige Abend als Termin ins Auge gefasst.

"Die Idee kann man ja nur gut finden, und mir ist das wichtig", meint Brigitte Waldmann, die am Mittwochabend die letzte Tüte erwischt. Doch keine Sorge, wer helfen will, hat noch jede Menge Gelegenheit. An Nachschub von Schokoladenkugeln und Geschenktüten mangelt es nicht, und genügend Zeit bleibt auch. Die Urdenbacher Kirche ist täglich um 18 Uhr für den lebendigen Adventskalender geöffnet.

(bgw)
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