Urdenbach TSV-Mädchen träumen vom Pokal-Finale

Urdenbach · Fußball: Die U17-Mädchen des TSV Urdenbach sind morgen (16 Uhr) gegen den Erstliga-Sechsten Borussia Mönchengladbach im Halbfinale des Niederrhein-Pokals nur krasser Außenseiter.

 Ihr Blick gilt den Mitspielerinnen, der Ball gehorcht ihr auch so: Mannschaftsführerin Hannah Marie Kirchberg hofft auf die Sensation.

Ihr Blick gilt den Mitspielerinnen, der Ball gehorcht ihr auch so: Mannschaftsführerin Hannah Marie Kirchberg hofft auf die Sensation.

Foto: Rp-foto; Günter von Ameln

Wenn am Samstag um 16 Uhr auf dem Fußplatz an der Woermannstraße die Nachwuchs-Fußballerinnen des TSV Urdenbach im Halbfinale des Niederrheinpokals auf die B-Juniorinnen des VfL Borussia Mönchengladbach treffen, kommen bei älteren Fußballfreundinnen und -Freunden Erinnerungen an die "gute alte Zeit" des Frauennfußballs hoch. Als noch der Garather SV (unter anderem mit der späteren Nationalspielerin Inka Grings) oder der SFD ständig um FVN-Titel und -Pokal kämpften.

Die Zeit ist zwar vorbei, doch für die Urdenbacher Mannschaftsführerin Hannah Marie Kirchberg und ihre beim TSV kickenden Freundinnen sowie Trainer Michael Boll ist Samstag ein großer Tag. Als unangefochtener Spitzenreiter der Kreisleistungsklasse fordern sie die Elf des B-Juniorinnen-Bundesligisten aus Mönchengladbach heraus.

"Ein besonderes Trainingsprogramm gibt es deswegen nicht", erklärte Coach Boll, und Lara Altenhofen, die ihm assistiert, ergänzte: "Was bis jetzt nicht klappt, wird auch nicht klappen, wenn wir es dreimal üben. Wir gehen ganz entspannt ins Spiel."

Kirchberg, die so gar nicht wie eine Teamchefin wirkt, sondern nett-zurückhaltend, fast schon schüchtern, ergänzt: "Wir sind Außenseiter. Aber wir sind durch Erfolge bis ins Semifinale gekommen und wollen sehen, was möglich ist."

Dass ihr Wort allerdings etwas gilt, machte schon das Aufwärmtraining dem Beobachter deutlich. Was Trainer Boll in großer Runde erklärt hatte, wurde mit Spaß und Disziplin umgesetzt - und Kirchberg hatte ein wachsames Auge darauf. Es könnte beispielhaft für die vielen männlichen Kollegen sein.

Das schlanke Mädel, so gute 1.72 Meter groß gewachsen, kam "durch die Fußball-AG der GGS Urdenbach im Alter von ungefähr neun oder zehn Jahren zum Fußball". Weil die Familie sportlich war und auch immer noch ist, freuten sich Mutter Edith und Vater Gregor über den Entschluss ihrer Tochter. Übrigens, Mutter Edith war früher aktive Volleyballerin, Vater Gregor kickte einst beim TSVU und Bruder Paul ist in der Urdenbacher C-Jugend aktiv. Er blickt manchmal ein wenig neidisch auf die erfolgreiche Schwester, öfter aber auch stolz.

Schließlich sind Hannah und ihre "Kolleginnen", seit sie in der U13 zusammenfanden, in jedem Jahr Meister geworden. Derzeit führen sie die Leistungsklasse nach neun Spielen mit acht Siegen und einer Niederlage bei 40:7 Toren an.

Doch über Tore mag Innenverteidigerin Kirchberg nicht gerne reden. "Für mich ist nicht wichtig, dass ich Tore schieße. Das sollen andere tun. Für mich ist wichtig, dass wir zu null pielen," so die Abwehrchefin, deren Stärke der rechte Fuß ist. Allerdings: Zwei Tore stehen auf ihrem Konto. Ein Eigentor beim 3:1 über FC Mönchengladbach und ein "richtiges" vom 4:0 über DJK Sportfreunde Gerresheim.

(RP)
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