Urdenbach Schleimige Substanz schwappt an Ufer

Urdenbach · Vermutlich ein Schiff hat in Höhe von Dormagen während der Fahrt illegalerweise Fett abgelassen und damit einen großen Bereich des Ufers bei Urdenbach verschmutzt. Zunächst war offen, ob es sich um einen Giftstoff handelte.

 Eine eklige Glibbermasse verschmutzte am Sonntag weite Bereiche des rechtsrheinischen Ufers auf dem Gebiet vonMonheim bis Urdenbach.

Eine eklige Glibbermasse verschmutzte am Sonntag weite Bereiche des rechtsrheinischen Ufers auf dem Gebiet vonMonheim bis Urdenbach.

Foto: Patrick Schüller

Spaziergänger am Rhein sind in den ekligen Glibber vielleicht schon reingetreten: Ein gelber Schleim ist in Monheim und Urdenbach angeschwemmt worden. "Seit Sonntagabend sind wir damit beschäftigt", sagt Monheims Feuerwehrchef Hartmut Baur. Unterstützung erhielten die Kräfte von der Düsseldorfer Feuerwehr. "Um was es sich genau handelt, wissen wir bislang noch nicht. Es ist wohl ein technisches Fett." Laut Monheims Rathaussprecher Norbert Jakobs besteht "keine direkte Gefahr". Das habe nach einem ersten Schnelltest das eingeschaltete Landesumweltamt mitgeteilt. Ergebnisse einer genaueren Analyse im Labor werden die Experten nach eigenen Angaben erst im Laufe des heutigen Dienstags bekanntgeben.

 Am Fähranleger in Urdenbach startete die Feuerwehr die Suche nach den verschmutzten Bereichen.

Am Fähranleger in Urdenbach startete die Feuerwehr die Suche nach den verschmutzten Bereichen.

Foto: Patrick Schüller

Baur zufolge war Beamten der Wasserschutzpolizei am frühen Sonntagabend die klebrige Substanz im Wasser und am rechtsrheinischen Ufer aufgefallen. Die über die Leitstelle des Kreises Mettmann alarmierten Feuerwehren von Monheim und Düsseldorf, später auch aus Dormagen, rückten aus. Beim Rheinkilometer 717,4, in der Nähe des Baumberger Campingplatzes, entdeckten die Wehrleute die ölige Substanz am Ufer. "Eine Stoffidentifizierung war zunächst nicht möglich", sagt Baur.

 Das Fett war am Rheinufer unterschiedlich stark verbreitet. Die Feuerwehr machte etliche Stellen ausfindig.

Das Fett war am Rheinufer unterschiedlich stark verbreitet. Die Feuerwehr machte etliche Stellen ausfindig.

Foto: Patrick Schüller

Die Untere Wasserbehörde des Kreises schaltete umgehend das Landesumweltamt ein. Dessen Experten stellten laut Jakobs im Schnelltest an Ort und Stelle fest, dass wohl ein technisches Fett in den Rhein gelangt sein müsse. "Der Verursacher ist derzeit noch nicht bekannt. Ein Polizeihubschrauber fand Verunreinigungen im gesamten Monheimer Flussgebiet an strandartigen Stellen." Weitere dieser Fettspuren seien sowohl auf Leverkusener als auch auf Düsseldorfer Gebiet gefunden worden. "Routinemäßig wurde erst einmal Rheinalarm ausgelöst."

Dabei wurde festgestellt, dass immer wieder kleinere Bereiche auf mehreren Kilometern betroffen waren. Im Bereich des Rheinkilometers 710 (Höhe Dormagen) wurde eine extreme Verunreinigung auf einer größeren Länge ausgemacht. Da sich die Stellen bis in das Düsseldorfer Einsatzgebiet zogen, schickte die Feuerwehr Düsseldorf einen Einsatzleitwagen zu weiteren Erkundungen zum Fähranleger Urdenbach.

Das Kriminalkommissariat der Wasserschutzpolizei hat gestern die Ermittlungen aufgenommen. Die Duisburger sind zuversichtlich, das Schiff ermitteln zu können, das das Fett abgelassen hat. "Auf dem Rhein ist niemand geheim unterwegs", sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei. "Wir wissen schon, wer wann und wo unterwegs ist."

Monheimer Stadtverwaltung und Feuerwehr empfehlen laut Rathaussprecher Jakobs, Berührungen mit dem Fett zu vermeiden, da es hierdurch zu unangenehmen Verunreinigungen kommen kann. "Fette sind bekannterweise nur sehr schwer wieder von Kleidung und Schuhwerk zu entfernen." Darüber hinaus werde empfohlen, auf Kribben besonders vorsichtig zu sein. "Denn es ist nicht auszuschließen, dass auch dort Rückstände des Fettes anhaften und die sowieso schon vorhandene Rutschgefahr noch erhöhen können."

(RP)
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